Die Verordnung war zunächst von einer Sprecherin der 4. US-Infanterie-Division in Tikrit, Josslyn Aberle, bekannt gegeben worden. Ihre Einheit wird von einer besonders großen Anzahl von Reportern begleitet, weil sie besonders aktiv an der Suche nach dem ehemaligen Staatschef Saddam Hussein und seinen Anhängern beteiligt ist.
Verordnung "fürs erste" wieder aufgehoben
Aberle erklärte, Journalisten dürften die US-Streitkräfte wahrscheinlich nur noch bei Routine-Patrouillen begleiten - und auch dies nur mit Zustimmung der Kommandanten vor Ort. Thurmond dagegen bezeichnete die Verordnung als reine Sicherheitsmaßnahme und versicherte, man werde den Journalisten weiterhin so weit wie möglich Zugang zu Truppeneinsätzen gewähren. Wenig später erklärten beide Sprecher jedoch, die Verordnung sei "fürs erste" wieder aufgehoben worden.
Noch im Juni hatte sich das US-Verteidigungsministerium mit der Strategie, die Truppen von Journalisten begleiten zu lassen, äußerst zufrieden gezeigt. In letzter Zeit wurden aber zunehmend Beschwerden der irakischen Bevölkerung über die US-Soldaten bekannt, die sich über nächtliche Razzien und Leibesvisitationen bei Frauen beklagten. Überdies steigt die Zahl getöteter irakischer Zivilisten, die von US-Soldaten oft fälschlich als Bedrohung betrachtet und erschossen wurden.
Schiiten-Gruppe demonstriert für Abzug der US-Truppen aus Sadr City
Eine Schiiten-Gruppe forderte am Donnerstag den Abzug der US-Truppen aus dem Bagdader Armenviertel Sadr City, wo Soldaten am Mittwoch einen Demonstranten getötet und vier verletzt hatten. Sie hatten während einer Kundgebung in die Menge gefeuert. Wie ein US-Militärsprecher mitteilte, war zuvor eine Mörsergranate in Richtung der Soldaten abgefeuert worden. Sie seien außerdem mit Steinen beworfen worden.