Jerusalem/Hebron/Jenin - Bei einem stundenlangen Feuergefecht
mit israelischen Soldaten ist am Donnerstag in der Stadt Hebron ein
führendes Mitglied der radikalen Palästinenserbewegung Islamischer
Jihad getötet worden. Dies verlautete aus israelischen
Militärkreisen. Von palästinensischer Seite konnte der Tod des Mannes
zunächst nicht offiziell bestätigt werden. Vermutlich liege seine
Leiche noch unter den Trümmern eines zerstörten Hauses in der Stadt
im südlichen Westjordanland begraben, hieß es.
In den frühen Morgenstunden waren israelische Truppen in die Stadt
vorgedrungen, um den Jihad-Chef in Hebron festzunehmen. Die
israelische Armee wirft Mohammed Sider vor, einen neuen Anschlag in
Israel geplant zu haben. Zudem sei er für zahlreiche Anschläge in den
vergangenen Jahren verantwortlich.
Ein heftiges Feuergefecht begann, nachdem Sider sich in einem
Gebäude verschanzte und sich weigerte, aufzugeben. Im Verlauf des
Schusswechsels beschossen die Soldaten das Haus in der Altstadt mit
einer Rakete. Daraufhin habe eine Serie von Explosionen das Gebäude
erschüttert und zum Einstürzen gebracht. Aus Militärkreisen hieß es,
in dem Haus sei dort gelagerter Sprengstoff detoniert.
Im Askar-Flüchtlingslager nahe Nablus hatten israelische Soldaten
zuvor das Haus eines Selbstmordattentäters zerstört, der sich zwei
Tage zuvor nahe der Siedlerstadt Ariel in die Luft gesprengt hatte.
Dabei waren ein Israeli getötet und drei weitere verletzt worden.
Terrororganisation schwört Rache
Bei dem israelischen Angriff in Hebron im Westjordanland ist
tatsächlich der örtliche Anführer der radikalen
Palästinenserorganisation Islamischer Jihad getötet worden. Mohammed
Sider sei tot, bestätigte ein Vertreter der radikalen
Palästinenserorganisation am Donnerstag in Jenin. Für dieses
"Verbrechen" würden die israelische Armee, die Militärs und die
jüdischen Siedler bezahlen, drohte Bassam el Sadi. Zuvor hatte die
israelische Armee offenbar eine Rakete auf das Haus in Hebron
gefeuert, in dem sich Sider verschanzt hatte. (APA/dpa)