Argentinische Haftbefehle gegen Iraner wegen antisemitischem Attentat
Bundesrichter: "Fehlende Kooperationsbereitschaft von Teheran"
Redaktion
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Buenos Aires/Teheran - Ein argentinischer Bundesrichter hat am
Mittwoch internationale Haftbefehle gegen acht Iraner, darunter der
frühere Botschafter Teherans in Buenos Aires, Hadi Soleimanpur,
erlassen. Die acht Männer sollen am Anschlag auf das jüdische
Kulturzentrum AMIA im Jahr 1994 in Buenos Aires beteiligt gewesen
sein, bei dem 85 Menschen getötet wurden. Das meldeten die
argentinischen Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Angaben aus
Justizkreisen und den Präsidenten des Dachverbands jüdischer
Organisationen in Argentinien DAIA, Jose Hercman.
Bundesrichter Juan Jose Galeano habe in seinem Bericht auch
fehlende Kooperationsbereitschaft des Iran bei den Ermittlungen
moniert. Daher wolle Hercman den argentinischen Außenminister Rafael
Bielsa bitten, diplomatische Maßnahmen gegen den Iran zu ergreifen.
Teheran: Justiz handelt nach israelischem Befehl
Die iranische Regierung hat die Maßnahme des argentinischen Bundesrichters als
unbegründet kritisiert. Die Maßnahmen seien politisch motiviert und
die argentinische Justiz handle auf israelischen Befehl, sagte
Außenamtssprecher Hamid Reza Assefi nach einem Bericht der
staatlichen Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag in Teheran. (APA/dpa)
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