Eisenstadt - Die burgenländische SPÖ, so beschreibt es der Klubobmann im Landtag, Christian Illedits, werde von einer dreipoligen Gefühlslage durchgebeutelt. Einerseits "Empörung über die Affäre Profil-Wecht"; andererseits aber "Genugtuung" darüber, wie rasch sich die Anschuldigungen, Landeshauptmann Hans Niessl habe vom Tiroler Unternehmer Manfred Swarowski in dessen Wattenser Büro ein Kuvert mit 10.000 Euro in Empfang genommen, als haltlos erwiesen hätten.

"Wir wollen den Zundgeber"

Drittens aber sei man "entschlossen aufzuklären", wer hinter der Angelegenheit stecke, die vor einer Woche im Nachrichtenmagazin Profil in Rollen gebracht wurde. Robert Hergovich, Geschäftsführer der Landespartei, präzisiert: "Wir wollen den Zundgeber." Dass dies der einstige Finanzvorstand der Swarowski-Firma Swarco und FPÖ-Funktionär Andreas Wecht sei, bestreitet dieser. Zur Tiroler Tageszeitung meinte er: "Auch wenn man mir diese Chose zudenkt, ich bin's nicht." Freilich bleibt Wecht bei seiner Darstellung. "Er war da. Punkt", zitiert das aktuelle Profil Wechts Widerspruch zum Dementi von Niessl, zur fraglichen Zeit gar nicht in Tirol gewesen zu sein.

"Hintermänner aufdecken" auf dem Rechtsweg

Die Gerichte werden jedenfalls diesbezüglich einiges zu tun haben. Zwei Sachverhaltsdarstellungen gegen Profil und Wecht, eine Klage wegen Rufschädigung, eine Beschwerde an den Presserat. Auf dem Rechtswege wolle man "die Hintermänner aufdecken", so Hergovich.

In der SPÖ sieht man eine politische Intrige im Zusammenhang mit der 2015 anstehenden Landtagswahl. Das müsse nicht aus dem Land kommen - FP-Chef Hans Tschürtz forderte ja von den Tirolern sogar den Parteiausschluss von Wecht -, es könnte ja auch auf bundespolitischer Ebene "Kräfte geben, die Interesse daran hätten, Niessl in einem schlechten Licht dastehen zu lassen". (wei, DER STANDARD, 18.2.2014)