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Seit einiger Zeit machen viele Administratoren von Facebook-Seiten eine ernüchternde Erfahrung: Ihre Postings auf Facebook werden plötzlich von viel weniger Usern gesehen als zuvor. Das hängt damit zusammen, dass Facebook durch die Veränderung des Algorithmus den Feed für die Nutzer "interessanter machen" will und gleichzeitig Marken und öffentliche Personen zur Kasse bittet, um die gewünschte Reichweite zu erlangen.

Konsequenzen für Medien und Konsumenten

Immer mehr User konsumieren ihre Nachrichten fast ausschließlich über ihre Social-Media-Feeds. Für sie hat die Veränderung des Facebook-Algorithmus nun verschiedene Folgen: Einerseits sehen sie immer weniger Nachrichten und andererseits sehen sie nur mehr jene Postings, die sehr viele Likes und Kommentare haben. Nachrichten über die schreckliche Situation von Flüchtlingen in Syrien werden deshalb wohl eher weniger in den Feeds landen, das neueste süße Katzenvideo aber mit höherer Wahrscheinlichkeit. 

Ohne Algorithmus

Andere Netzwerke wie Twitter oder Instagram zeigen den Usern (noch) alle Meldungen untereinander an. Das verschafft diesen Netzwerken einen Beliebtheitsvorsprung, weil es hier noch viel Interaktion gibt und die Meldungen nicht im Nirvana verschwinden.

Zukunft

Jene, die sich in sozialen Netzwerken bewegen und dort auch ihre Nachrichten beziehen, sind also mit mehreren Netzwerken am besten informiert. Zudem gilt auch heute noch jener Spruch eines Studenten, der sowohl für Medien als auch für die Konsumenten beruhigend sein kann: "If the news is that important, it will find me." Breaking news werden auch in Zukunft noch zu den Usern finden, da sie von der ersten Sekunde nach dem Posting sofort von vielen verbreitet werden. Das sieht auch Facebook als Qualität und verspricht die Verbesserung der Sichtbarkeit für qualitätsvolle Postings. Gleichzeitig wird mit dem Facebook Paper das Design verbessert und in Richtung Nachrichtenkonsumption entwickelt.

Wie sehen Sie die Veränderung der Informationsflut in Social Media? Wollen Sie auf Facebook und Co. unterhalten werden, informiert werden oder beides? Und wie wünschen Sie sich die Zukunft des Nachrichtenkonsums über Social Media? Diskutieren Sie es im Forum. (Lisa Stadler, derStandard.at, 12.2.2014)