Die mögliche Einigung zwischen der EU-Kommission und Google stößt bei den österreichischen Verlegern weiter auf Ablehnung. Um einer drohenden Milliardenstrafe zu entgehen, hat sich der Internet-Konzern gegenüber der EU-Kommission zu Zugeständnissen bereit erklärt. Konkret geht es darum, dass alle Webseiten denselben Such- und Anzeigenkriterien unterliegen müssen.

Den Verlegern ist das zu wenig, sie fordern eine Regelung, die weitreichender ist. Google soll auch für die gelisteten Links und Inhalte, die von ihren Portalen stammen, zur Kasse gebeten werden. In einer Aussendung appelliert der VÖZ, dass Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia bei der heutigen Sitzung der EU-Kommissare in Brüssel dem Kompromissvorschlag nicht zustimmen soll. Laut VÖZ soll das Tauziehen zwischen Google und EU heute Thema sein.

"Schwerer Schaden"

Die Einigung zwischen Google und der EU-Kommission würde dem europäischen Pressesektor und der europäischen Medienlandschaft schweren Schaden zufügen, meint VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. "Der Suchmaschinen-Gigant könnte weiterhin seine Algorithmen über Nacht ändern, um Rivalen vom Markt zu verdrängen oder europäischen Start-Ups den Markteinstieg zu verunmöglichen. Google könnte immer noch Inhalte Dritter für seine eigenen Dienste nutzen, ohne dafür die Einwilligung der Inhalte-Eigentümer einholen zu müssen. Der Kompromiss würde die Verwendung von geschützten Inhalten durch Google legalisieren", heißt es.

Österreichs Verlegerverband fordert gemeinsam mit den europäschen Zeitungs- und Magazinverlegerverbänden EMMA und ENPA, Googles Vorschläge einem formellen Markttest zu unterziehen, bevor die Kommission die Einigung akzeptiert. (red, derStandard.at, 12.2.2014)