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Hollande und Obama machen gemeinsame Sache.

Foto: Reuters/Ernst

Washington - US-Präsident Barack Obama und sein französischer Kollege Francois Hollande haben ihre Gemeinsamkeiten beim Thema Iran und Syrien demonstriert. Bei einem Staatsbesuch in Washington machten beide deutlich, dass sich der Iran im Atomstreit weiter bewegen müsse. Solange es noch keine Einigung gebe, müssten sich westliche Unternehmen an die bestehenden Sanktionen halten.

Obama und Hollande nutzten den Staatsbesuch am Dienstag, der mit viel Pomp begangen wurde, um die traditionelle Freundschaft beider Länder zu demonstrieren. Die Beziehungen seien besser als vor zehn bis 20 Jahren, meinte Obama. Vor allem der Widerstand Frankreichs gegen den Irakkrieg 2003 hatte das Verhältnis zwischen Paris und Washington über Jahre schwer belastet.

Einladung

Zugleich nahm Obama eine Einladung zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg an. Er werde zum sogenannten D-Day - am 6. Juni 1944 in der Normandie - nach Frankreich reisen. Das Datum markiert den Beginn der Befreiung Westeuropas vom Nationalsozialismus. Auch Queen Elizabeth II. hat sich bereits für einen Besuch der Normandie zum Jubiläum angekündigt.

Kontroverse Themen wie der Abhörskandal des US-Geheimdienstes NSA wurden demonstrativ beiseitegeschoben. Hollande sagte: "Wir haben die Dinge klargestellt. Das war in der Vergangenheit." Er fügte hinzu: "Das gemeinsame Vertrauen ist wiederhergestellt."

Frustrationen

Zu Syrien machten Obama klar, dass die Ergebnisse der bisherigen Friedensverhandlungen vollkommen unzureichend seien. "Niemand kann das bestreiten: Hier gibt es enorme Frustrationen." Auch Russland müsse seiner Verantwortung gerecht werden.

Zuvor hatte Obama seinen Besucher zu 21 Salutschüssen im Weißen Haus begrüßt. Obama war sichtlich bemüht, dem Franzosen zu schmeicheln. "Nur wenige Orte wärmen das Herz so sehr wie Paris im Frühling", sagte Obama. "Heute Morgen werden wir das Beste mit Washington im Winter versuchen."

Es sei der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten seit fast 20 Jahren, sagte Obama, Er begrüßte die Delegation auf Französisch mit den Worten "Bienvenue, mes amis" (Willkommen, meine Freunde). Frankreich sei der älteste Verbündete der USA. Diese Partnerschaft hätten beide Länder in den vergangenen Jahren vertieft.

Geeint

"Wir sind immer von einer gemeinsamen Geschichte geeint", sagte Hollande und verwies dabei auch auf die Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie im Zweiten Weltkrieg.

Bei einem Staatsbankett in einem großen Zelt auf dem Rasen des Weißen Hauses waren mehrere Hundert Gäste angesagt. Zeitweise bereitete dem Weißen Haus Hollandes kürzliche Trennung von seiner Lebensgefährtin Valérie Trierweiler Kopfzerbrechen. Hunderte hochwertiger Einladungskarten mussten neu gedruckt werden, wie die "New York Times" berichtete.

Zum Auftakt hatten die Spitzenpolitiker am Montag den Landsitz Monticello des dritten US-Präsidenten Thomas Jefferson in Charlottesville (Bundesstaat Virginia) besucht. Dieser war in den Jahren 1784-89 US-Botschafter in Paris und galt als Anhänger der Französischen Revolution. (APA, 11.2.2014)