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Teamchef Manny Viveiros hat endlich alle Spieler zur Verfügung.

Foto: APA/Neubauer

Sotschi - Am Dienstagvormittag hat die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Sotschi erstmals in kompletter Besetzung trainiert. Vor den Augen von Sportminister Gerald Klug absolvierten auch die drei NHL-Spieler Thomas Vanek, Michael Grabner (beide New York Islanders) und Michael Raffl (Philadelphia Flyers) die erste Einheit mit ihren Sturmkollegen.

In den zwei Testspielen gegen Dänemark (2:3) und Slowenien (4:1) haben Thomas Koch (1 Tor), Oliver Setzinger (1) und Brian Lebler (4) die erste Sturmreihe gebildet und alle Treffer der Österreicher erzielt. Beim Olympia-Turnier nimmt aber Vanek den Platz von Lebler ein und stürmt mit Koch und Setzinger, mit denen er in früheren Turnieren schon zusammengespielt hat.

Lebler wird beim Auftakt am Donnerstag (9.00 Uhr MEZ) gegen Finnland eine Sturmlinie mit den beiden Villachern Grabner und Raffl bilden. Raffl wird dabei die Center-Position einnehmen. Der 25-jährige war jahrelang Flügel, wurde aber auch bei den Philadelphia Flyers zuletzt als Mittelstürmer eingesetzt.

Viel defensiv hackeln

"Im Nachwuchs und bis ins zweite Jahr in der Kampfmannschaft in Villach habe ich Center gespielt", sagte Raffl, den Teamchef Manny Viveiros schon vor einiger Zeit von seinem Plan erzählt hat. "Jetzt spiele ich das drüben auch, daher passt es perfekt. Ich freue mich sehr, mit Grabse (Grabner) zusammenzuspielen, das ist was Besonderes", erklärte er. Die beiden haben im VSV-Nachwuchs zusammengespielt, und im Sommer haben sie gemeinsam trainiert. Der erfahrene Grabner hat dem NHL-Neuling beim Einstieg in Nordamerika unterstützt.

"Bei Grabse bin ich gern Center, weil ich weiß, wie schnell er ist. Und Lebler hat einen Superschuss, er wird der Mannschaft sicher helfen, man sieht, er ist einer sehr guter Eishockey-Spieler", erklärte Raffl, der sich gegen die mit NHL-Stars gespickten Gegner auf viel defensive Arbeit einstellt.

Raffl hofft, dass sich die Österreicher auf der großen Bühne gut präsentieren. "Wir haben es verdient, dass wir hier sind. Das ist schon großartig für das österreichische Eishockey. Es ist schon sehr viel Charakter in der Mannschaft. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe, aber das weiß eh jeder", erklärte er. "Du musst bereit sein, wir brauchen in jedem Spiel einen guten Torhüter, den wir in Starke (Bernhard Starkbaum) haben."

"Schlau mit der Scheibe"

Auch Grabner hofft, dass man in Sotschi auf Österreich aufmerksam wird und die Spieler ihre Chance nützen, sich zu präsentieren. "Wir wollen schauen, dass die Scouts in Zukunft auf Österreich schauen. Wir haben Spieler, die in der Liga sehr gut sind", sagte der Flügel. Wichtig aber werde es, als Mannschaft aufzutreten. "Wir müssen alle am gleichen Strang ziehen, keiner darf versuchen, alleine zu gewinnen. Wir haben ein gutes System und müssen alle fünf am Eis das Gleiche machen", forderte er.

Der Kärntner erwartet, dass seine Linie trotz der übermächtigen Gegner auch offensiv punkten kann. "Wir werden sicher versuchen, ein paar Tore zu schießen. Er (Raffl) ist sehr gut und schlau mit der Scheibe", meinte Grabner.

Die Finnen haben auf die Verletzungen von Mikko Koivu (Minnesota Wild) und Valtteri Filppula (Tampa Bay Lightning) mit der Nachnominierung Jarkko Immonen und Sakari Salminen reagiert, beide sind für das KHL-Team Torpedo Nischni-Nowgorod aktiv. (APA, 11.2.2014)