Amir Kassaei steht dieses Jahr der Cannes-Filmjury vor.

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Amir Kassai, weltweiter Kreativchef von DDB mit Wurzeln in Wien, leitet 2014 die Jury für Film in Cannes, die traditionell renommierteste Kategorie dies Weltwerbefestivals. 2012 sorgte sein sommerliches Streitgespräch mit Marco de Felice (DDF) mit heftiger Kritik an Werbepreisen und "Zombiekreationen" für derStandard.at/Etat für Aufsehen.

Kassai kritisierte damals die meisten prämierten Arbeiten: Die Werbebranche produziere "immer weniger substanzielle, real relevante Arbeit, die auszeichnungswürdig ist. Wir haben eine Parellelwelt geschaffen, in der Sachen gemacht werden für Juryräume, die toll aussehen, tolle Ideen haben, die Preise gewinnen. Die haben aber nie in der realen Welt eine Relevanz gefunden." Preise zu gewinnen "beweist nur eines", sagt er: "dass du gut bist im Preisegewinnen. Sonst nichts."

Als Jurypräsident bestimmt er wesentlich mit, wie die Filmjury mit "Zombiekreationen" umgeht.

Kassai wurde 1968 in Teheran geboren, floh nach Österreich, dessen Staatsbürger er wurde. Bei Barci & Partner in Wien stieg er in die Werbe-Agenturbranche ein, wechselte dann zu Springer & Jacoby, 2003 zu DDB Germany. 2011 wurde er weltweiter Kreativchef von DDB. (red, derStandard.at, 11.2.2014)