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Eine innige Umarmung.

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Happy: Hosp, Höfl-Riesch und Mancuso.

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Krasnaja Poljana - Als ihr die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen war, schossen Maria Höfl-Riesch die Tränen in die Augen. Überwältigt von der Bedeutung des Augenblicks sank die Deutsche im Zielraum auf die Knie. In diesem Moment war offensichtlich: Ihr bereits dritter Olympiasieg war wie eine Erlösung. "Ich bin fix und fertig", sagte die 29-Jährige. "Das ist ein so überwältigendes Gefühl, das schönste, das man als Sportler erleben kann, hier die Goldmedaille zu gewinnen, gleich im ersten Wettbewerb." Es sei, fügte sie an, "wie im Märchen".

Silber ging an Nicole Hosp, die Tirolerin hatte 0,40 Sekunden Rückstand. Bronze sicherte sich Julia Mancuso aus den USA (0,53), die Schnellste in der Abfahrt. Michaela Kirchgasser wurde Siebente, Anna Fenninger Achte.

Hosp, Achte nach der Abfahrt, war mit sich und der Welt im Reinen: "Es war sehr schwierig zu fahren mit extrem harten Rippen, eng und drehend. Ich habe nur mitgekriegt, dass es im oberen Teil nicht ganz optimal war, da habe ich gedacht, jetzt muss ich den Turbo zünden. Ich habe im Ziel noch sehr gezittert. Ich bin happy, dass es Silber geworden ist. Wahnsinn. Ich wollte eine Medaille. Jetzt kann ich bei den nächsten Bewerben locker drauflosfahren. Alles, was noch kommt, ist Draufgabe." Mit der insgesamt neunten Medaille hat die 30-jährige Hosp zum zweiten Mal en suite bei einem Großereignis zugeschlagen. Davor hatte die Gesamtweltcupsiegerin von 2007 eine sechsjährige, von Verletzungen geprägte Durststrecke durchlebt. Die Bichlbacherin musste auch ihre Lieblingsdisziplin Riesentorlauf, in der sie 2007 in Aare WM-Gold gewonnen hatte, auf Eis legen. 2006 wurde sie in Turin im Slalom olympisch versilbert.

Für Höfl-Riesch waren die vergangenen Tage nicht einfach. Im Abfahrtstraining lief es nicht wie gewünscht, im Slalomtraining auch nicht. "Es war so zäh die letzten Tage auf der Abfahrt, aber ich habe versucht, einfach alles zu geben", sagte Höfl-Riesch. Und wieder einmal fuhr sie gerade dann am besten, als sie die größten Zweifel hatte.

2010 in Vancouver hatte Höfl-Riesch neben der Kombi auch den Slalom gewonnen. Mit ihrem dritten Triumph zog sie jetzt an Olympiasiegen mit Katja Seizinger gleich, der erfolgreichsten deutschen Skirennläuferin. Die Garmisch-Partenkirchnerin ist mit 29 Jahren und 78 Tagen die älteste Siegerin im ältesten alpinen Wettbewerb der Winterspiele. Kombiniert wird schließlich schon seit 1936. (APA, sid, red - 10.2.2014)

Österreichs Olympia-Medaillengewinne in der Kombination der Damen:

GOLD (3):

1948 St. Moritz: Trude Beiser
1988 Calgary: Anita Wachter
1992 Albertville: Petra Kronberger

SILBER (4):

1992 Albertville: Anita Wachter
2002 Salt Lake City: Renate Götschl
2006 Turin: Marlies Schild
2014 Sotschi: Nicole Hosp

BRONZE (1):

1948 St. Moritz: Erika Mahringer