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Max Franz greift in die Trickkiste.

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Schnell und guter Laune: Bode Miller.

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Nach einem Crash etwas mitgenommen: Rok Perko.

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Krasnaja Poljana - Bode Miller hat seine Rolle als Mitfavorit auf Gold bei der Olympia-Abfahrterneut eindrucksvoll bestätigt. Der 36 Jahre alte Amerikaner legte am Samstag im dritten Training für das Rennen in der Königsdisziplin die beste bisher auf der Strecke von Rosa Chutor gefahrene Zeit hin.

Miller war in 2:06,09 Minuten stolze 0,66 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Weltmeister Aksel Lund Svindal aus Norwegen. Allerdings war bei beiden Gold-Anwärtern klar zu erkennen, dass sie die Piste nicht mit letztem Risiko befuhren. Miller etwa nahm im Mittelteil deutlich das Tempo heraus.

Der Olympiasieger in der Super-Kombination war bereits im ersten Training am Donnerstag der Schnellste gewesen. Bei der zweiten Übungsfahrt am Freitag lag Matthias Mayer vorne. Der Österreicher schwang diesmal wie Teamkollege Klaus Kröll bereits im Mittelteil ab.

Max Franz stellte im unteren Streckenteil ebenfalls ab und zeigte bei einem Sprung sogar einen Freestyle-Trick. Bester Österreicher war somit Otmar Striedinger (am Sonntag nicht dabei) auf Platz 13, Georg Streitberger folgte auf Rang 17. Schwer zu Sturz kam der Slowene Rok Perko, der bei einem Sprung die Kontrolle verlor und aus großer Höhe hart aufprallte. Sein Start am Sonntag (8.00 Uhr MEZ) ist fraglich. Sicher ausfallen wird hingegen der Franzose Brice Roger, der sich ohne zu stürzen einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Perko dürfte einen Nasenbeinbruch erlitten haben, er musste blutend minutenlang auf medizinische Hilfe warten.

Die Frage, ob Miller denn in Sotschi überhaupt zu schlagen sei, beantwortete Svindal dieser Tage mit einem lauten Lachen. Dann sagte er: "Bode wird immer besser." Und auch Mayer werde "noch gefährlich", fügte er an. Dass ihm ein Überraschungssieger die Goldmedaille wegschnappen wird, glaubt Svindal gleichwohl nicht. "Hier gewinnt keiner durch Glück", sagte er: "Diesen Kurs von oben bis unten perfekt zu fahren, ist verdammt schwierig, fast unmöglich."

Er wurde wie sieben der acht Olympia-Abfahrten seit 1988 vom Schweizer Bernhard Russi gestaltet, der 1972 selbst Gold geholt hatte. Auf 3495 Metern Länge (zum Vergleich: die Streif in Kitzbühel ist 3312 m lang) verlangt der Parcours bei wechselnden Schneeverhältnissen mit spektakulären Sprüngen, schwierigen Kurven und einem langen Gleitstück von den Fahrern perfekte Allroundqualitäten.

Die Sprünge, sagte Svindal, seien "absolut am Limit". Deshalb nannte er den früheren Weltmeister Eric Guay aus Kanada als Mitfavoriten. Und Miller? Der wollte am Samstag eigentlich im Mittelteil abschwingen. "Aber der Lauf ist so aufregend, ich hatte riesigen Spaß. Deshalb bin ich einfach weitergefahren", sagte er: "Ich bin bereit."

Svindal führt die Weltcup-Wertung in der prestigeträchtigsten Disziplin mit 80 Vorsprung auf den in Sotschi abwesenden Hannes Reichelt an, er hat in diesem Winter in Beaver Creek und Bormio gewonnen, bei keinem der sechs Rennen war er schlechter als Vierter. Als Biathlet Ole Einar Bjørndalen als Fahnenträger der norwegischen Olympia-Mannschaft absagte, war Svindal der logische Ersatz. Vor vier Jahren in Whistler gewann der Norweger Gold im Super-G. In der Abfahrt holte er Silber, im Riesenslalom Bronze. (sid/APA/red - 8.2. 2014)

Ergebnis Abfahrts-Abschlusstraining Herren (Rennen am Sonntag, 8.00 Uhr MEZ):

1. Bode Miller (USA) 2:06,09 Minuten - 2. Aksel Lund Svindal (NOR) +0,66 Sek. - 3. Peter Fill (ITA) 1,00 - 4. Werner Heel (ITA) 1,12 - 5. Carlo Janka (SUI) 1,36 - 6. Kjetil Jansrud (NOR) 1,46 - 7. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1,57 - 8. Erik Guay (CAN) 1,75 - 9. David Poisson (FRA) 1,85 - 10. Didier Defago (SUI) 2,07. Weiter: 13. Otmar Striedinger 2,47 - 17. Georg Streitberger 3,22 - 26. Joachim Puchner 6,09 - 32. Max Franz (alle AUT) 7,23.

Nicht in der Wertung: Matthias Mayer, Klaus Kröll, Romed Baumann (alle AUT)