Mailand/Rom - Um das Jahresgehalt des scheidenden Scala-Intendanten Stephane Lissner ist in Italien eine Diskussion ausgebrochen. Auf seiner Webseite veröffentlichte das Kulturministerium in Rom die Gehälter der Intendanten der italienischen Opernhäuser. Laut Angaben des Ministeriums bezieht Lissner ein Jahresgehalt von 817.000 Euro.

Diese Zahl wurde jedoch von der Scala bestritten, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Donnerstag. Der Franzose beziehe 507.000 Euro inklusive Prämien. Die von dem Ministerium veröffentlichte Summe sei nicht korrekt.

Prämie von 120.000 Euro

Das Ministerium erwiderte, dass die Informationen zum Jahresgehalt Lissners von der Scala selbst bekannt gegeben worden sei. Neben einem Gehalt von 435.000 Euro beziehe Lissner demnach eine Prämie von 120.000 Euro. 85.000 Euro betragen die Ausgaben für die Miete seiner Wohnung. Bei 177.338 Euro liegen die Ausgaben für Abfindung und andere Sozialbeiträge. "Das ist der Betrag, den die Arbeit des Scala-Intendanten den italienischen Staat kostet", hieß es in einer Presseaussendung.

Lissner, seit 2005 an der Mailänder Scala, wechselt im kommenden August zur Opera de Paris. Der Franzose war im Oktober 2012 zum Nachfolger seines französischen Landsmannes Nicolas Joel bestimmt worden, eigentlich ab 2015. Weil aber auch der Amtsanritt seines eigenen Nachfolgers in Mailand, Alexander Pereira, um ein Jahr vorverlegt wurde, war Lissner nun früher frei für Paris. (APA, 6.2.2014)