Das Verfahren wegen des Verdachts des schweren Betrugs und der Beweismittelfälschung gegen Fritz Dinkhauser, den Obmann der Tiroler "Liste Fritz", und drei seiner Mitstreiter hat laut Dinkhauser "tiefe Wunden" hinterlassen. "Ich habe Gurgiser auf meine Liste getan und er ist mir in den Rücken gefallen", sagte der Obmann am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Vorwurf juristisch nicht nachvollziehbar

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte das Verfahren am Mittwoch eingestellt. "Zwei Jahre lang wurden Menschen diffamiert, schlecht gemacht und kriminalisiert. Das war eine enorme Belastung für uns", erklärte Dinkhauser. Bei ihm bleibe eine tiefe menschliche Enttäuschung zurück. Laut Markus Orgler, Rechtsanwalt der Liste Fritz, lag der Vorwurf des Betrugs "jenseits jeder juristischen Nachvollziehbarkeit."

Kein juristisches Nachspiel

Die Tragik der Sache, so Dinkhauser, liege darin, "dass das Land Tirol selber festgestellt hat, dass alles rechtlich in Ordnung war und danach aber trotzdem unsere Immunität aufgehoben hat." Das Land habe sich dadurch mitschuldig gemacht. "Es kann nicht sein, dass irgendein wild gewordener Abgeordneter Vorwürfe erhebt und das Land wider besseren Wissens die Immunität aufhebt", fügte er hinzu. Der Fall sei für ihn somit abgeschlossen, sagte der Obmann. Ein juristisches Nachspiel werde es nicht geben.

Dinkhauser und seinen Mitstreitern - darunter die jetzige Klubobfrau der Gruppierung im Landtag, LAbg. Andrea Haselwanter-Schneider, LAbg. Andreas Brugger und der frühere LAbg. Gottfried Kapferer - war vom ehemaligen Parteifreund Fritz Gurgiser im Zuge eines Namensstreits vorgeworfen worden, sich durch die Rückdatierung einer Urkunde im Zusammenhang mit der damaligen Parteigründung eine Parteienförderung in Millionenhöhe erschlichen zu haben. Eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung hatte Gurgiser im Februar 2012 bei der Staatsanwaltschaft eingebracht.

Tragische Stimmenverluste für die Liste Fritz

Bei der Landtagswahl im April 2013 hatte Dinkhauser nicht mehr an wählbarer Stelle kandidiert, behielt aber bis heute den Obmannposten seiner Gruppierung. Ohne ihr Zugpferd Dinkhauser erlebte die Liste Fritz bei der Wahl einen dramatischen Einbruch. Sie fiel von 18,35 Prozent bei der Wahl 2008 auf 5,64 Prozent zurück. Gurgiser verpasste bei der Landtagswahl mit 4.84 Prozent knapp den Einzug in das Landesparlament. (APA, 6.2.2014)