Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele im russischen Sotschi, stellt der WWF seine eigene Mannschaft zusammen. Die Athleten stammen allesamt aus dem Tierreich und sind durchwegs Rekordhalter - doch nicht in Disziplinen der olympischen Spiele. Denn, wenn schwer oder faul zu sein eine Sportart wäre, dann würden sich wohl viel mehr Menschen als Sportler bezeichnen dürfen. (red, derStandard.at, 6.2.2014)

Tieftauchweltmeister Pottwal: Kein Säugetier taucht tiefer als der riesige Pottwal, der in allen Ozeanen der Erde zuhause ist und sich auch gerne im Südpolarmeer aufhält. Er kann bis zu 2.500 Meter tief tauchen und dabei die Luft über eine Stunde anhalten.

Foto: Hal Whitehead/ WWF-Canon

Laufmeister Gepard: Der derzeitige Rekordhalter im 100-Meter-Lauf, der Jamaikaner Usain Bolt, bringt es auf eine Geschwindigkeit von umgerechnet rund 39 km/h. Für den tierischen Champion ist das nicht mehr als lockeres Warmlaufen: Wenn der Gepard durch die Savanne rast, beschleunigt er in kürzester Zeit auf über 100 km/h. Damit ist die afrikanische Raubkatze unangefochten der schnellste Sprinter im Tierreich.

Foto: Martin Harvey/WWF-Canon

Gewichtheben-Profi Gorilla: Im Jahr 2000 wuchtete Hossein Rezazadeh 472 kg in die Höhe - das war ein Weltrekord, der bis heute gilt. Nicht schlecht, aber gegen einen Gorilla sollte der Iraner besser nicht antreten: Der kann mit stolzen 900 kg nämlich fast das Doppelte stemmen. Um die bedrohten Primaten vor dem Aussterben zu bewahren, kümmert sich der WWF in Zentralafrika um den Erhalt und die Ausweitung von Schutzgebieten.

Foto: Roger Hooper/WWF-Canon

Wander- und Schwimmkönig Rentier: Zwischen 50.000 und 500.000 Individuen kann eine regionale Herde von Rentieren umfassen. Auf ihren Wanderungen durch die Taiga-Wälder und Tundren legen die Tiere rund 5.000 Kilometer im Jahr zurück. Unter Druck kann die Hirschart sogar bis zu 10 km/h schnell schwimmen.

Foto: Wild Wonders of Europe/ Munier/ WWF

Kältekaiser Amur-Tiger: Der Amur-Tiger ist auch unter dem Namen "Sibirischer Tiger" bekannt, obwohl er niemals in Sibirien vorkam. Seine Heimat ist stattdessen der Russische Ferne Osten und Nordchina. Er ist die größte lebende Katzenart auf der Erde und an die extremen Umweltbedingungen in seinem Lebensraum bestens angepasst. Er kann, durch das dichte Haarkleid seines Winterfells geschützt, Temperaturen von bis zu minus 45 Grad trotzen.

Foto: Kevin Schafer/WWF-Canon

Schwergewicht Eisbär: Der größte je gemessene Bär war ein Eisbär: 1.002 Kilogramm brachte er auf die Wage - und das bei einer Länge von 3,65 Metern. Damit hält er den Rekord für das größte, lebende Landraubtier auf der Erde. Die beeindruckenden Maße machen den weißen Riesen zum König der Arktis. Doch in Zeiten des Klimawandels, wenn das Meereis zurückgeht, fehlt ihm seine Hauptnahrung - die Robben - die er zum Überleben braucht.

Foto: Steve Morello/WWF-Canon

Isoliermeister Polarfuchs: Der Polarfuchs hat unter den Landsäugern das am besten isolierende Fell. Kein Wunder, denn er ist in der Tundra und dem Packeis des Arktischen Ozeans zuhause. Auch modisch ist er stets "en vogue": Der Polarfuchs ist der einzige unter den weltweit 23 Fuchsarten, der die Fellfarbe mit den Jahreszeiten wechselt.

Foto: Francois Pierrel/WWF-Canon

Fastenmeister Kaiserpinguin: Die größte Art aus der Familie der Pinguine kann eine Größe von bis zu 1,30 Metern erreichen und bringt schon mal 50 Kilogramm auf die Waage. Der Kaiserpinguin ist das einzige Wirbeltier, das im antarktischen Inlandeis über Monate hinweg leben kann. Die Tiere trotzen nicht nur eisigen Winden, sie können auch drei Monate ohne Nahrung auskommen. Um an ihre Brutplätze zu gelangen watscheln sie mitunter 200 Kilometer über das Eis.

Foto: Fritz Pölking/ WWF

Weitspringer Schneeleopard: Der Schneeleopard streift durch die Hochgebirge Zentralasiens vom Himalaya bis zum Altai. Vor Gletscherspalten und Steilhängen muss er sich nicht fürchten: Der Schneeleopard ist unter den Säugern der Weltmeister des Weitsprungs und kann mit einem Satz bis zu 16 Meter Distanz überwinden. Gefährlich wird den Großkatzen vor allem der Mensch. Die illegale Jagd hat die Bestände erheblich dezimiert.

Foto: naturepl.com/Andy Rouse/WWF-Canon

Das superfaule Ai: Mit all diesen rekordverdächtigen Anstrengungen kann das südamerikanische Faultier nichts anfangen. Alles an ihm ist langsam - und zwar immer. Wenn es sich beeilt, legt es in einer Minute fünf Meter zurück - an guten Tagen. Doch die haben beim Faultier nur vier Stunden, denn ganze zwanzig Stunden pro Tag schläft es tief und fest. Damit ist das Faultier klarer Champion im Müßiggang, einem Wettbewerb, der allerdings (noch) nicht als olympische Disziplin anerkannt wurde.

Foto: Michel Gunther/WWF-Canon