Die Staatsanwaltschaft präsentiert Ross Ulbrichts Sammlung gefälschter Ausweise

Foto: US Department of Justice

Die US-Staatsanwaltschaft hat offiziell Anklage gegen Ross Ulbricht erhoben. Dem 29-jährigen Texaner wird vorgeworfen, unter dem Pseudonym "Dread Pirate Roberts" im großen Stil Drogenhandel auf der Silk Road betrieben zu haben. Für Überraschung sorgt laut Forbes, dass Ulbricht zusätzlich zu den Drogenhandel-, Hacking- und Geldwäschevorwürfen auch wegen des "kontinuierlichen Betriebs einer kriminellen Vereinigung" angeklagt wird. Dieser Paragraph ist eigentlich für Mafiabosse oder Anführer von Drogenkartellen reserviert.

"Kingpin Statute"

Durch diesen gemeinhin "Kingpin Statute" genannten Anklagepunkt droht Ulbricht eine Haftstrafe von mindestens 30 Jahren, maximal lebenslänglich.  Die Staatsanwaltschaft beruft sich darauf, dass Ulbricht seinen Drogenumschlagplatz im Tor-Dienst "gemeinsam mit zumindest fünf anderen Personen [betrieben hat,] für die Ulbricht als Organisator, Vorgesetzter und Managar agiert hat und von deren fortlaufenden Gesetzesübertretungen Ulbricht entscheidend Einkommen und Ressourcen erlangt hat."

Bitcoins im Wert von über 100 Millionen Dollar

Bei der Anklage fehlen – zumindest vorläufig – die Vorwürfe, Ulbricht hätte Auftragsmörder engagiert, um sechs Personen zu ermorden. Mittlerweile wurde bereits eine neue Version der Silk Road etabliert, bei der momentan 12.000 Produkte aufgelistet wurden. "Dread Pirate Roberts" hat seine Admin-Funktion auf der Silk-Road mittlerweile an einen User namens Defcon übergeben. Das FBI hatte bei der Beschlagnahmung von Ulbrichts Besitztümer Bitcoins im Wert von über hundert Millionen Dollar konfisziert. (fas, derStandard.at, 5.2.2014)