Das erinnert an eine Komödie mit Luis de Funès: Ein Mann stirbt in jungen Jahren und wacht Jahrhunderte später wie durch ein Wunder wieder auf. Der Wald ist finster, soweit bekannt, aber dann: Straßen, Autos, Elektronik! Die Welt hat sich verändert - da kann man schnell kopflos werden.

Bei Louis de Funès wird der Neuankömmling geschont, indem die treu fürsorgenden Nachkommen um ihn eine künstliche Welt von Gestern aufbauen, die nicht nur Louis so manches Hirnsausen bereitet, sondern auch den armen Erwachten mit Fortdauer zunehmend unlocker macht.

In der Fernsehserie "Sleepy Hollow", ab Mittwoch, 22.15 Uhr, Pro Sieben, wird der Langschläfer mit voller Wucht in die modernen Zeiten katapultiert und landet zunächst einmal unsanft im Polizeirevier. Als er dort erzählt, er, Ichabod Crane (Tom Mison) , habe 1781 für General George Washington spioniert, sind die Kriminalisten erst einmal baff: Der Lügendetektor schlägt nicht aus!

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Und als wäre es nicht schon genug, treibt genau jener kopfloser Reiter sein Unwesen, der bereits aus der Geschichte von Washington Irvings "Die Sage von der schläfrigen Schlucht" ("The Legend of Sleepy Hollow") und mehr noch aus Tim Burtons Film "Sleepy Hollow" schaurig bekannt ist. Kann da noch etwas schiefgehen?

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Könnte es, tut es aber nicht. Denn nicht nur, dass der hochwohlgeborene Ichabod die neuen Technologien offensiv erforscht, er zeigt sich an den kulturellen Veränderungen ebenso interessiert wie am elektrischen Fensterheber und sorgt für Pointen.

An den Plätzen von früher stehen heute auffallend oft Starbucks-Filialen. Verwirrend für Isabond: Ist das ein Gesetz?" Im Kampf gegen die Dämonen hat er zudem tatkräftige Unterstützung in der Polizistin Abbie Mills (Nicole Beharie).

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Gemenisam durchforsten sie das Dickicht aus Fluch und Apokalypse und weisen dem Zuschauer den Platz zum Mitraten im Mysteriösen.

Insgesamt ein mehr unterhaltsamer als Furcht erregender Streifzug durch die Gemeinplätze des Mysteriösen. Das US-Publikum blieb dabei. Fox hat bereits die zweite Staffel geordert. Supernatürlich, versteht sich. (Doris Priesching, derStandard.at, 4.2.2014)

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