Ein amerikanischer Athlet sucht nach einer "gay-friendly"-Unterkunft, als Antwort wird seine Verhaftung angekündigt

Foto: Screenshot: lookatme.ru

72.000 Profile wurden für die Dauer von 38 Tagen deaktiviert, zusätzlich erhalten Nutzer Drohungen

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Mehrere russische Blogs melden, dass die Homosexuellen-Dating-App "Hunters" gehackt wurde. Über 72.000 Konten, alle nahe Olympia-Austragungsort Sotschi registriert, wurden deaktiviert und sind für 38 Tage nicht verfügbar. Zusätzlich erhielten die Nutzer eine Warnung, dass sie aufgrund Russlands umstrittener "Anti-Schwulenpropaganda“-Gesetze verhaftet würden.

App-Gründer: Interaktion mit Touristen soll verhindert werden

Laut dem LGBT-Blog "Towleroad“ macht App-Gründer Dimitry T. die russischen Behörden für den Hack verantwortlich. Er vermutet, dass durch den Angriff auf den Dienst etwaige Interaktionen zwischen westlichen Touristen bzw. Athleten und einheimischen Homosexuellen unterbunden werden sollen. Beweise für eine Beteiligung der russischen Regierung gibt es freilich keine. 

Serverwechsel nach Westeuropa

In Russland werden schwule Onlinedating-Seiten immer häufiger für Attacken auf schwule Nutzer missbraucht. So wurden mehrmals Homosexuelle mit gefälschten Profilen zu einem Rendezvous gelockt, nur um dann von Rechtsextremisten verprügelt zu werden. Laut Dimitry T. konnten bislang 24 Prozent der gehackten Profile wiederhergestellt werden, in Kürze werde man zudem auf westeuropäische Server zurückgreifen und keine Daten in Russland speichern.  (fas, derStandard.at, 4.2.2014)