Unter Aufbietung all seiner autohypnotischen Kräfte hat Jochen Bendel bei Buschköstlichkeiten zugelangt, das Menü sogar als "oberlecker" angepriesen: Herzhaft biss er in den (Flüssigkeit freigebenden) Ziegenhoden.

Gründlich zerkaute er den zähen Straußenanus, gierig vertilgte er den im Schlagobers herumtauchenden Sandwurm. Weder Weißwurst noch Schweinsbraten konnten ihn davon abhalten. Beides schickte er barsch in die Dschungelküche als zu kalt zurück und hielt sich sogar ans Erbrechensverbot.

Foto: RTL / Stefan Menne

Es half nichts. Mit übervollem Bauch musste Jochen im Finale von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" ausscheiden, worauf es nur noch zwischen Larissa Marolt und Melanie Müller zu wählen galt. Irgendwie ungerecht ob Jochens Magenleistung, dem nun womöglich ein Job als Vorkoster in Nordkorea angeboten wird: Larissas und Melanies Prüfungen waren zwar gleichfalls mit Buschbewohnern gespickt - sie blieben jedoch gaumenschonend. Melanie musste in dunkle Löcher greifen und ihre Sterne u. a. zwischen ängstlich die Hand anbeißenden Nasenbeutlern suchen.

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Und Larissas Kopf landete in einem sich langsam mit Wasser, panischen Kröten, Aalen und Krebsen füllenden Tank. Sicher unangenehm. Was ein moderner TV-Gladiator ist, hat an diesem Abend jedoch Jochen gezeigt.

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Warum Larissa schließlich nur Prinzessin wurde und Melanie Königin (" Alter, ich dreh durch!"), hätte auch er schwer erklären können. Vielleicht hätte Larissa nicht beginnen sollen, sich für ihr quotenvergoldendes Verhalten zu entschuldigen ("Ich bin gar nicht so, ich habe auch seriöse Projekte!").

Womöglich war es aber einfach die zahlenmäßige Übermacht der Wahlberechtigten aus dem nördlichen Nachbarland. Egal. Sie hat das wilde Pannenmädchen gut gespielt; bald will sie mit Filmen ihre Würde reparieren. Und so alles misslingt, bleiben ihr immer noch der "Dancing Stars"-Kosmos und die Lugner-Einladung zum Opernball. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 3.2.2014)

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