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Brian Chesky (32) ist Mitbegründer und Geschäftsführer von Airbnb

Foto: Reuters/Lam

Standard: Online-Plattformen wie Airbnb, die sich auf die Vermittlung von Privatquartieren spezialisiert haben, sehen sich zunehmender Kritik ausgesetzt. Verstehen Sie das?

Chesky: Ich wundere mich nur.

Standard: Vertreter der Hotellerie klagen über unfairen Wettbewerb - keine Steuern, keine Abgaben, keine gewerberechtlichen Auflagen?

Chesky: Man kann von einer Privatperson, die einmal im Monat für drei bis vier Tage ein Zimmer vermietet, nicht das Gleiche verlangen wie von einem Hotelbetreiber, der das professionell macht.

Standard: Sehen Sie sich als Konkurrenz zum klassischen Beherbergungsgewerbe?

Chesky: Nein. Wir vergrößern den Markt. Es gibt Objekte, die früher nicht zugänglich waren - Baumhäuser etwa. Viele Menschen wollen sich einen Traum erfüllen, fliegen nach Kalifornien und wohnen in einem bei uns gebuchten Baumhaus. Sonst hätten sie die Reise vielleicht gar nicht gemacht.

Standard: Warum vermieten Menschen ihre Wohnung an Fremde?

Chesky: Aus unterschiedlichen Gründen. Manche sind früher vielleicht viel gereist und holen sich jetzt so die Welt nach Hause. Für einige Airnb-Gastgeber war der anfängliche Beweggrund sicher auch das Geld. Viele machen dann weiter, weil sie die Erfahrung nicht mehr missen möchten.

Standard: Ist es nicht ein Risiko, fremde Menschen in die eigene Wohnung zu lassen?

Chesky: Airbnb ist ein gemeinschaftlicher Marktplatz, der auf Vertrauen und Sicherheit basiert. Wir arbeiten ständig an neuen Tools, die unsere Seite noch sicherer machen. Wenn der Gastgeber Zweifel hat, kann er eine Buchung ganz einfach ablehnen.

Standard: Welche Stadt ist gefragt?

Chesky: Ganz weit vorn stehen Paris, New York, aber auch London, Barcelona und Berlin. Der größte Markt ist für uns derzeit Europa, allerdings liegt unser Fokus im Moment auch stark auf dem asiatischen Markt. (DER STANDARD, 1.2.2014)