Die Reliquie ist weg.

Foto: San Pietro della Lenca http://www.sanpietrodellaienca.it

Rom - Im italienischen L'Aquila suchen Polizisten weiter nach einer gestohlenen Blutreliquie von Papst Johannes Paul II. (1978-2005). Die Suche konzentriert sich auf eine Garage, in der die Diebe das blutdurchtränkte Stoffstückchen weggeworfen haben wollen, berichtet Kathpress am Freitag unter Berufung auf italienische Medien.

Die drei jungen Männer wurden am Donnerstag festgenommen, nachdem die Fahnder das Gefäß der Reliquie in einem Drogenzentrum in L'Aquila gefunden hatten. In den Verhören gaben sie laut den Berichten an, bei der Untersuchung ihrer Beute den Wert des Stoffstücks nicht erkannt zu haben. Sie hätten es deshalb in das Gerümpel der offenstehenden Garage geworfen.

Spontane Tat

Nach Angaben der Festgenommenen handelte es sich bei dem Diebstahl vom vergangenen Wochenende um eine spontane Tat. Einer der drei arbeitete demnach als Elektriker in den Tagen zuvor in der Dorfkirche in den Abruzzen, wo die Reliquie ausgestellt wurde. Da ihm die geringe Sicherung des Gotteshauses aufgefallen sei, habe er seinen Freunden einen Einbruch vorgeschlagen, um nach Wertsachen zu suchen. Einziges Beutestück sei das Reliquiengefäß gewesen, das jedoch nicht aus Gold, sondern nur aus Blech gewesen sei. Die Ermittler hatten zunächst auch einen Auftragsdiebstahl für möglich gehalten.

Das Reliquiar war ein Geschenk des früheren Privatsekretärs von Johannes Paul II. (1978-2005) und heutigen Krakauer Kardinals Stanislaw Dziwisz an eine kleine Kirche im Abruzzendorf San Pietro della Ienca. Der Papst hatte das Gotteshaus während seines Aufenthalts am Gran-Sasso-Massiv mehrfach zum Gebet aufgesucht. Die Blutreliquie stammte Medien zufolge von einem Gewand, das der Wojtyla-Papst während des Schusswaffenattentats am 13. Mai 1981 trug. Johannes Paul II. wird am 27. April in Rom heiliggesprochen. (APA, 31.1.2014)