Zagreb - Die kroatische Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher aufgenommen. Der 90-Jährige soll während des Zweiten Weltkriegs als Wächter in mehreren Konzentrationslagern gewesen sein, darunter im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Nach Angaben der Tageszeitung "Vecernji List" wohnt der Mann seit Jahren in der kroatischen Stadt Osijek, in derselben Region, in der er geboren wurde und in Hitlers Waffen-SS Dienst tat. Bis 1989 lebte er demnach in den USA, flüchtete dann aber nach Kroatien, als bekannt wurde, dass ihm wegen seiner Nazi-Vergangenheit die US-Staatsbürgerschaft entzogen werden sollte.

Nach Informationen der Zeitung "Jutarnji List" steht der Name des 90-Jährigen auf einer Liste der deutschen Staatsanwaltschaft mit 60 mutmaßlichen NS-Kriegsverbrechern. Ihre kroatischen Kollegen hatten demnach Deutschland, die USA und das Simon-Wiesenthal-Zentrum um Dokumente gebeten, die seine Beteiligung an Kriegsverbrechen nachweisen könnten. (APA, 31.1.2014)