Die Aura des Wahlschweizers Lee Perry wirkt nach: Himmelaja Sound gastieren am Montag mit Schwyzer Reggae im Fluc.

Foto: Robert Newald

Nicht nur die Leistungssportler im Zeichen der Klubkultur wissen es: Der härteste aller Partytage ist und bleibt der Montag - was für jene, die das Mittelmaß verachten, den unschätzbaren Vorteil birgt, dass das Stiefkind unter den Partytagen auf programmatischer Ebene jede Menge Spielraum für exzentrisches Gebaren zulässt. Denn irgendwie ist es egal, was man sich angesichts der überschaubaren Anzahl an Partywilligen ins Haus holt - falls man sich als Lokalbetreiber überhaupt wen ins Haus holt.

Diesbezüglich interessant zeigt sich der kommende Montag im Fluc. Jamaikanisches Genuschel trifft dort auf schwyzerdütsche Laute. Grund dafür ist das Schweizer Soundsystem Himmelaja Sound, das in Form des Selectors Sam C aus Zürich anreist, wo der Mann in seiner monatlichen Sendung auf Radio Lora den Eidgenossen zwei Stunden lang den Klang Jamaikas in allen möglichen Spielarten näherbringt.

Reggae und die Schweiz, das geht auf den ersten Blick nicht zusammen - wenn man aber weiß, dass der Hohepriester des Dub-Reggae selbst, Lee Perry, seit den 1980ern in der Schweiz lebt, macht alles plötzlich Sinn.

Musikalisch pendelt sich das Programm von Sam C zwischen Roots-Reggae, Ragga, Dancehall und Ska ein. Und hoffentlich greift der Mann oft genug zum Mikrofon. Denn wenn sich ein zarter Reggaebeat über die schwyzerdütsche Moderation legt, dann ergibt das eine Exotik, wie sie sich für eine montägliche Nacht im Klub gehört. (lux, DER STANDARD, 31.1.2014)