Wien – Was 2004 als Initiative einiger Wissenschafter in einem Kellerlabor begonnen hat, ist heute so beliebt, dass viele Interessenten abgewiesen werden müssen: Am "Vienna Open Lab" tauchen jährlich rund 5.000 Personen in die Welt der Molekularbiologie ein. Nun wurde das Mitmachlabor deutlich erweitert und künftig werden auch Chemie-Praktika für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten.

Nach der Erstinitiative hat der Molekularbiologe Josef Penninger beim Neubau für das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) am Vienna Biocenter 2006 einen Raum für das "Vienna Open Lab" eingerichtet, das sich seither wachsender Beliebtheit erfreut. Mittlerweile haben mehr als 31.000 Personen – vom Kindergartenkind bis zu Seniorengruppen – ein molekularbiologisches Experimentier-Praktikum absolviert. Weil das Labor aber nur Platz für maximal 20 Personen bietet, mussten viele Interessenten abgewiesen werden.

Mehr Raum für Experimente

Mit Hilfe von Wirtschafts-, Wissenschafts- und Unterrichtsministerium, der Stadt Wien und der OMV wurde nun ein zweiter, rund 100 Quadratmeter großer Laborsaal für bis zu 30 Personen eingerichtet und am Donnerstag eröffnet. Dieser ist auch für chemische Versuche ausgestattet. Derzeit würden mit Hilfe der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) Praktika für die verschiedenen Altersstufen entwickelt, die zusätzlich zu den bestehenden molekularbiologischen Experimentiermöglichkeiten angeboten werden, betonte Karin Garber, Geschäftsführerin des Vereins "Open Science", der das Labor betreibt.

"Wir brauchen nicht nur mehr Mittel für die Forschung, sondern auch mehr Menschen, vor allem junge Leute, die sich für dieses Thema begeistern", begründete OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss bei der Eröffnung das Engagement seines Unternehmens. An der Uni Linz gibt es schon seit knapp einem Jahr ein von der OMV-Tochter Borealis unterstütztes "Open Lab". Geht es nach Roiss, sollte in Österreich "in jedem Bezirk ein solches Open Lab installiert werden".

"Wir leben in der Renaissance der biomedizinischen Forschung", sagte Penninger unter Verweis auf die rasanten Veränderungen in diesem Bereich. Die Kinder und Jugendlichen müssten wissen, was hier passiert. (APA, derStandard.at, 30. 1. 2014)