Leonding/Wien - Die europäischen Fledermaus-Populationen dürften sich laut einer Studie wieder erholen. Forscher untersuchten 16 der insgesamt 45 existierenden Arten in neun Ländern von 1993 bis 2011. Das Ergebnis: Deren Bestände nahmen im Untersuchungszeitraum insgesamt um 43 Prozent zu. Für die Untersuchung wurden Zählungen in 6.000 Winterquartieren herangezogen, berichtete die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) in einer Aussendung.

Aufgrund der noch eingeschränkten räumlichen Abdeckung und noch nicht berücksichtigter Fledermausarten seien die Ergebnisse zwar noch nicht stichhaltig - ein positiver Trend zeichne sich jedoch bereits ab.

Straker Rückgang im 20. Jahrhundert

Ab Mitte des 20. Jahrhundert war es zu massiven Einbrüchen der europäischen Fledermauspopulationen gekommen. Der Verlust von Lebensräumen durch die Intensivierung der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft und zur Holzschutzbehandlung beim Häuserbau hätten den Tieren in der Vergangenheit stark zugesetzt, so KFFÖ-Leiter Guido Reiter. Umso erfreulicher seien die aktuellen Entwicklungen - den positiven Trend habe man aber nicht bei allen Arten verzeichnet. Der Bestand des Grauen Langohrs (Plecotus austriacus) sei im Untersuchungszeitraum leicht rückläufig gewesen.

Die Studie wurde von Englischen und Niederländischen Fledermaus-NGO's und Statistics Netherlands (SN) erarbeitet. Die Zählungen wurden von Wissenschaftern und tausenden ehrenamtlichen Mitarbeitern durchgeführt. Neben Österreich waren noch Litauen, Ungarn, die Niederlande, Portugal, Slowenien, die Slowakei, England sowie Deutschland an der Studie beteiligt. (APA/red, 30.1.2014)