A1-Generaldirektor Hannes Ametsreiter ruft 2014 zum "Jahr des LTE" aus und scheut keine Superlative, wenn es um den Ausbau des A1-Netzes geht. So verfüge die Telekom nicht "über das beste, sondern das bei weitem beste Netz" und sei so weit voraus, dass sie"seine Mitbewerber nicht einmal mehr im Rückspiegel" sehe. Grund für Ametsreiters Jubelausbrüche ist der Ausbau des mobilen Datennetzes 4G/LTE, den A1 heuer weiter forcieren möchte.
LTE-800 optimal für ländlichen Raum
Bei LTE handelt es sich um den Mobilfunkstandard der 4. Generation, der die Nachfolge von UMTS antritt. Er erlaubt theoretisch Datenübertragung von bis zu 150 Mbit/s und ist damit um ein vielfaches schneller als UMTS. Bereits jetzt werde LTE von A1 auf einer 2.600 Megahertz-Frequenz in den Ballungsräumen angeboten, wodurch 45Prozent der Österreicher theoretisch LTE nutzen könnten. Nun sollen 200 weitere Standorte folgen, in denen LTE im sogenannten "800er-Band", also auf einer Frequenz von 800Mhz verfügbar ist. Diese Frequenzen hatte A1 im Herbst 2013 ersteigert. Vorteil des 800er-Bands: Je geringer die Frequenz ist, desto besser könne sich das Netz ausbreiten. Dadurch eigne sich LTE-800 im Vergleich zu LTE-2600 optimal für den ländlichen Bereich.
Mittelfristig bis zu 300 weitere Gemeinden
Laut Marcus Grausam, Technikvorstand von A1, werden ab sofort 200 neue Stationen freigeschalten. Diese sollen vorrangig den Speckgürtel abdecken. Mittelfristig will A1 LTE auch im ländlichen Raum anbieten, bis zu 300 weitere Gemeinden sollen in den nächsten Jahren abgedeckt werden. Telekom-Chef Ametsreiter erwartet, dass vor allem Videos in den nächsten Jahren für mehr Datenübertragung sorgen werden., durch LTE-800 sei man für den Anstieg gerüstet. Man beschäftige sich bereits jetzt auch mit dem LTE-Advanced-Standard, der dann sogar für Datenübertragungen jenseits der 1000 Mbit/s-Rate sorgen soll. Laut Ametsreiter läge das jedoch noch in der weiteren Zukunft.
Ametsreiter: "Überregulierung in Europa"
Auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des LTE-800-Netzes beklagte Ametsreiter weiters die schwierigen Geschäftsbedingungen für Mobilfunkunternehmen. Während in anderen Branchen, etwa im Versicherungsbereich, jährlich steigende Preise akzeptiert würden, erwarte man von den Mobilfunkern immer billigere Tarife. Zusätzlich beschwert sich Ametsreiter über eine "Überregulierung in Europa", wichtige Maßnahme seien verabsäumt worden. "In den USA werden hunderte Milliarden Dollar investiert", so Ametsreiter, "eine Deregulierung in Europa ist notwendig." Sonst ließe es sich nicht verhindern, 9.90 Euro statt 8.80 Euro zu verlangen, wie der A1-General in Anspielung auf die Erhöhung der bob-Tarife erklärt. Grundsätzlich gehe es einem aus Kundenperspektive in Österreich aber großartig, so Ametsreiter: "Sowohl was Tarife als auch Frequenzen betrifft." (fas, derstandard.at, 28.1.2014)