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Apple will massiv in neue Technologien investieren

Foto: apa

Erst im November wurde bekannt, dass iPhone-Hersteller Apple im US-Bundesstaat Arizona ein Werk eröffnen wird, das unter anderem auch in Zusammenarbeit mit GT Advanced Technologies mit Saphirglas arbeiten wird. Apple hat sich bislang noch nicht konkret dazu geäußert, welche Komponenten in dem Werk erzeugt werden sollen, GT ist jedenfalls Experte für Kristallwachstum für den Einsatz in Endgeräten. Zudem produziert GT mittlerweile genauso günstig pro Display wie Gorilla Glass (etwa drei bis fünf US-Dollar pro Bildschirm). Das Unternehmen sucht zudem gerade exzessiv nach Arbeitskräften.

Viele Hinweise

Wenig überraschend kommt deshalb die naheliegende Vermutung, Apple würde bereits an einem Saphirglas-Display für das iPhone 6 arbeiten, der auch Solarzellen enthält und somit das iPhone via Sonnenlicht aufladbar macht. Investment-Analyst Matt Margolis von Seeking Alpha sieht aber noch mehr Hinweise darauf, vor allem in Apples Patent-Repertoire.

Auch für MacBooks, iPads und den iPod Touch

Eines dieser Patente wurde erst im Februar 2013 beantragt und beschäftigt sich mit Touch-Sensoren und Solarpanelen. Wie diese Technologie im Detail funktionieren soll, wird aber nicht genau erwähnt, dies wird in einem weiteren Patent erklärt, das etwas später beantragt wurde. Darin wird erläutert, dass der Touchscreen ein Energiemanagement-System beinhalten soll, das den Strom aus den Panelen zieht und zum Stromverbrauch bereitstellt. Diese Technologie soll aber auch für MacBook, iPad und iPod Touch zum Einsatz kommen.

Beschichtungen

Spezielle Jobausschreibungen, die angeben, es gehe um "solar-zentrierte" Arbeiten, gibt es bei Apple auch schon seit September 2013. Dabei ist die Rede von Spezialisten für "thin films", also dünne Beschichtungen, die in mobilen Geräten zum Einsatz kommen sollen.

Hohe Investitionen in Lasertechnik

Über zehn Milliarden Dollar will der Konzern außerdem in Forschungsprojekte investieren, darunter auch Lasertechnik, die Microkanäle für Solarzellen schaffen soll. Apple-Zulieferer Foxconn soll zudem 100 iPhone-Prototypen mit einem Saphirglas-Display gebaut haben, das Glas wurde dabei angeblich von Synopsys und Bern Optics geliefert – wie auch schon das Saphirglas im TouchID-Sensor. Auch Apples Kamera wird von dieser Glas-Art geschützt, da sie widerstandsfähig und kratzresistent ist.

Deutsche Manz AG als möglicher Lieferant

Das deutsche Unternehmen Manz AG hat auch einen Deal bekanntgegeben, der 50 Millionen Euro umfasst. Das Unternehmen steht für sehr präzise Lasertechnik und Dünnschicht-Solarmodule. Im Jänner gab das Unternehmen dabei die Bestellung von Solarzellen-Beschichtungen bekannt, allerdings nicht, wer der Besteller ist. Gleichzeitig schrieb Apple aber auch einen Job aus, der genau mit diesem Material arbeiten soll. Es lässt sich also vermuten, dass Apple hier mit dem deutschen Unternehmen zusammenarbeitet – keiner der beiden hat offiziell bestätigt.

Geräte mit Solarzellen

Die Patente, die Jobausschreibungen, der Deal mit GT Advanced Technologies, das Investment in die Lasertechnologien und die Prototypen sprechen also alle für zukünftige Geräte mit integrierten Solarzellen. Ob diese aber bereits im nächsten iPhone zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass Apple hier, sollten sich die Gerüchte bestätigen, noch weiter experimentieren wird und die Technologien vermutlich auf weitere Geräte ausweiten wird. (iw, derStandard.at, 27.1.2014)