Kabul - Die afghanische Regierung hat nach einem Bericht der "New York Times" teilweise falsche Beweise für zivile Opfer bei einem US-Luftangriff vorgelegt. Mindestens zwei Fotos, die ein Begräbnis beziehungsweise zwei getötetet Buben zeigten, seien schon vor dem Luftschlag am 15. Jänner in der Provinz Parwan im Umlauf gewesen, berichtete die Zeitung.

Demnach ist bei anderem belastenden Material die Herkunft zumindest zweifelhaft. Ein Teil des selben Materials, das die Regierung verbreitet habe, sei auch auf der Propaganda-Seite der Taliban veröffentlicht worden. Der Luftschlag belastet das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Kabul und Washington.

Nach Angaben einer von Präsident Hamid Karzai eingesetzten Untersuchungskommission waren bei dem US-Luftschlag zwölf Zivilisten getötet worden. Die NATO-geführte Schutztruppe ISAF räumte zwei getötete Zivilisten ein, die sich nach ISAF-Darstellung in einem der Häuser aufhielten, von denen aus Aufständische Soldaten beschossen hätten.

Karzai verweigert seit Wochen die Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens mit den USA, das Voraussetzung für ein internationales militärisches Engagement nach 2014 sein soll. Karzai macht unter anderem einen sofortigen Stopp aller Angriffe auf afghanische Wohnhäuser zur Bedingung für seine Unterschrift. (APA, 26.1.2014)