Bild nicht mehr verfügbar.

Eine Straßenbahn mit entfernten Sitzplätzen.

Foto: APA/WIENER LINIEN/ZINNER

Wien - Zahlreiche Wiener Niederflurstraßenbahnen sind schon bald mit weniger Sitzplätzen unterwegs. Aus jedem ULF-Zug der Linien 6 und 43 werden je zwölf Sitze ausgebaut, um mehr Platz für Fahrgäste, aber auch Kinderwägen oder Gepäck zu schaffen. Mit dem Umbau der insgesamt 90 Garnituren wird im Frühjahr begonnen, teilten die Wiener Linien am Freitag per Aussendung mit.

Die Verkehrsbetriebe hatten bereits im Herbst 2012 einige adaptierte Bims ins Öffi-Netz geschickt. Damit sollte getestet werden, ob sich die Maßnahme positiv auf das Platzangebot bzw. auf die benötigte Zeit für das Ein- und Aussteigen auswirken würde. Offenbar ja. Denn nun rüsten die Wiener Linien sämtliche ULFs auf den Linien 6 und 43 bis Ende des Jahres um. Je sechs Sitzplätze werden bei der zweiten und letzten Tür eines Zuges entfernt.

Meistfrequentierte Bim-Verbindungen Wiens

Die Linien wurden nicht zufällig ausgewählt. Schließlich handelt es sich beim 6er und 43er um die meistfrequentierten Bim-Verbindungen Wiens. Die umgebauten Züge können fallweise auch auf den Linien D und 18 unterwegs sein. Derlei Maßnahmen sind für andere Linien vorerst nicht geplant, so ein Wiener-Linien-Sprecher auf APA-Nachfrage.

Abgesehen davon werken die Wiener Linien an der Beschleunigung von Bim und Bus. So sind etwa entlang der Linien O, 1, 5 und 4A Ampelschaltungen, die Öffis bevorzugen, vorgesehen.

Die ÖVP kann der Sitzplatzreduktion wenig abgewinnen. "Anstatt noch mehr Menschen in die überlasteten Straßenbahnen zu zwängen, sollte man sich langsam konkrete Gedanken machen, wie man mit den steigenden Fahrgastzahlen im Zuge des rasanten Bevölkerungswachstums in Wien zurechtkommt", ortete Verkehrssprecher Roman Stiftner ein "verkehrspolitisches Armutszeugnis". (APA, 24.1.2014)