Wien - Wer am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche nicht unbedingt wegfliegen muss, sollte es bleiben lassen: An beiden Tagen wird es in mehreren europäischen Ländern zu Behinderungen durch Streiks oder Betriebsversammlungen der Fluglotsen kommen. Auslöser ist eine von der EU-Kommission vorangetriebene Reform - mit Sparmaßnahmen und Stellenabbau - für die Luftraumüberwachung in Europa.

Die europäische Fluglotsengewerkschaft ATCEUC, die 14.000 Mitglieder vertritt, hat für Mittwoch - die Europäische Transportarbeitergewerkschaft ETF für Donnerstag zum Streik aufgerufen.

In Österreich sind am 30. Jänner von 9.00 bis 11.00 Uhr Betriebsversammlungen der Fluglotsen auf allen Flughäfen geplant, sagte vida-Sprecher Hansjörg Miethling. Behinderungen im Flugverkehr seien nicht auszuschließen.

600 Flüge fallen in Deutschland aus

Die deutschen Fluglotsen wollen am 29. Jänner von 8.00 bis 9.00 Uhr die Arbeit niederlegen, wie ein Sprecher der Fluglotsen-Gewerkschaft GdF sagte. Davon wären rund 600 Flüge betroffen. Ohne Fluglotsen darf in ganz Deutschland kein Flugzeug starten oder landen - selbst das Überfliegen des Landes ist verboten. Allerdings entscheidet das Arbeitsgericht Frankfurt am Montag erst, ob der Streik zulässig ist, denn der Arbeitgeber der Fluglotsen, die bundeseigene Deutsche Flugsicherung, geht gegen den Streik vor.

In Frankreich hat die größte Gewerkschaft SNCTA einen fünftägigen Streik vom Abend des 27. Jänner bis zum 31. Jänner ausgerufen, es gibt aber noch Verhandlungen mit den Behörden. Jedenfalls soll es am 30. (Donnerstag) zu massiven Auswirkungen kommen. Die zweite Lotsengewerkschaft nimmt nicht teil.

Italien: Geringe Auswirkung

In Italien hat die Gewerkschaft für Mittwoch von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr und am Donnerstag zwischen 14.00 bis 14.15 zum Streik aufgerufen. Die Auswirkung werde aber wohl sehr gering bleiben. In Portugal will die Gewerkschaft am 29. Jänner zwischen 7.00  und 9.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 16.00 Uhr streiken. Die genaue Ausgestaltung der Arbeitsniederlegungen wird noch verhandelt.

In der Slowakei will die Lotsengewerkschaft am 30. Jänner in der Zeitspanne zwischen 10.00 und 14.00 Uhr für zwei Stunden die Arbeit ruhen lassen. In Ungarn zeichnet sich ebenfalls eine zweistündige Unterbrechung der Arbeit am 30. Jänner ab, für die Zeit zwischen 8.00 und 16.00 Uhr. (cr, APA, derStandard.at, 23.1.2014)