Wien - Jene 41 Jahre alte Putzfrau, die am 8. November 2011 in Wien-Leopoldstadt die 85 Jahre alte Maria E. in räuberischer Absicht getötet haben soll, ist am Donnerstag im Straflandesgericht einstimmig wegen Raubmordes zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Verteidiger erbat Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

Bei der Strafbemessung habe man "gerade noch mit 20 Jahren" (und nicht mit lebenslang, Anm.) das Auslangen finden können, stellte Richter Andreas Böhm in der Urteilsbegründung fest. Es habe sich um "keinen geplanten Mord" gehandelt, sondern eine "unangemessene Überreaktion", sagte Böhm.

Die Putzfrau sei vom Opfer offenbar beim Stehlen erwischt worden und "in Panik" geraten. Mildernd waren die bisherige Unbescholtenheit der Angeklagten sowie ihr Beitrag zur Wahrheitsfindung - nach ihrer Festnahme hatte sie die Polizei zu den Tatwaffen geführt. Sie hatte die Krücken der betagten Frau in der Donau versenkt. Erschwerend waren demgegenüber das Ausnützen ihrer Vertrauensstellung sowie die grausame Tatbegehung. (APA, 23.1.2014)