Rom - Der italienische Regisseur Carlo Mazzacurati ist am Mittwochabend im Alter von 57 Jahren gestorben. Der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Osteuropa, sowie das Leben in der Provinz in den nord-östlichen Regionen Italiens standen oft im Vordergrund von Mazzacuratis Filmen. Der Filmemacher und Drehbuchautor war seit längerer Zeit krank.

Mazzacurati schloss an der Universität Bologna in Literaturwissenschaften ab und betätigte sich in einem Filmclub seiner Heimatstadt. 1979 legte er sein Regiedebüt vor, den kurzen Vagabondi. Acht Jahre später folgte sein erster Langfilm, "Notte italiana", mit dem er sich als  Regisseur des neuen italienischen Films etablieren konnte. 1989 folgte nach dem Roman von Goffredo Parise "Il prete bello" ("Der schöne Priester"), der das Thema der Exkommunikation beleuchtete.

Andere Themen von Mazzacuratis Filme waren die Einstellung zum Konsumismus und die Entwicklung der Industriegesellschaft, die er in manchmal komödiantischer Form auf die Leinwand brachte. 1994 erhielt sein Film "Il toro" ("Der Stier") den Silbernen Löwen beim Filmfestival von Venedig. Mazzacurati spielte auch in einigen Filmen seines Kollegen Nanni Moretti, wie "Palombella Rossa", mit. Mehrere seiner Filme nahmen als italienische Beiträge an Festivals und Festspielen teil. (APA, 23.1.2014)