Hüseyin Tabak lässt sich feiern.

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Grafenegg - Ein "Filmasylant aus Deutschland", so die ironische Selbstbezeichnung von Regisseur Hüseyin Tabak, machte das Rennen beim Mittwochabend zum vierten Mal vergebenen österreichischen Filmpreis: Deine Schönheit ist nichts wert, ein Drama um kurdischstämmige Migranten, gewann nicht nur in den Kategorien bester Film und beste Musik, Tabak wurde auch als bester Regissuer und Drehbuchautor ausgezeichnet.

Mit je drei Auszeichnungen folgten Marvin Krens Alpenhorrorfilm Blutgletscher (darunter Gerhard Liebmann als bester Hauptdarsteller) sowie Gustav Deutschs und Hanna Schimeks Shirley - Visions of Reality, ein experimentelles Frauendrama rund um Werke des US-Künstlers Edward Hopper.

Als bester Dokumentarfilm wurde Paul-Julien Robert für seine Aufarbeitung des Lebens in der Mühl-Kommune, Meine keine Familie, prämiert. Maria Hofstätter wurde für Ulrich Seidls "Paradies: Glaube als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Der österreichische Filmpreis machte auf Einladung des niederösterreichischen Landeshauptmanns Erwin Pröll erstmals in Grafenegg Station. Karl Markovics führte mit charmanten Anekdoten durch den stimmigen Abend. Gleich zum Auftakt brachten Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky die Kürzung des ORF-Film-Fernsehabkommens auf 4 Millionen Euro ins Spiel, was einer Halbierung der Fördermittel dieser Säule der Filmförderung entspricht. Entsprechend dramatisch auch die Worte des Preisträgers Tabak: Als Filmemacher sei man zu kämpfen gewohnt. Doch der ORF dürfe den Filmschaffenden nun nicht das Messer in den Rücken stechen. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD, 23.1.2014)