Wien - Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit höherer Notierung geschlossen. Der ATX stieg 11,06 Punkte oder 0,41 Prozent auf 2.707,21 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 22 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.685 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,35 Prozent, DAX/Frankfurt -0,10 Prozent, FTSE/London -0,11 Prozent und CAC-40/Paris +0,02 Prozent.

Der heimische Aktienmarkt wurde heute überwiegend von der durchgeführten Kapitalerhöhung der Raiffeisen Bank International (RBI) bestimmt. Beachtenswerte Konjunkturdaten waren keine vorhanden und auch sonst blieb die Nachrichtenlage dünn, wodurch die internationalen Märkte keine klare Richtung fanden.

RBI-Aktien schlossen nach einer Berg- und Talfahrt mit einem Plus von 2,84 Prozent bei 30,75 Euro. Im Handelsverlauf schwankten die Papiere zwischen kleineren Verlusten und Aufschlägen von bis zu sechs Prozent hin und her. Am Dienstag hatte der Vorstand nachbörslich den Start der angekündigten Kapitalerhöhung bekannt gegeben. Heute wurden 97,5 Mio. junger Aktien zu einem Preis von 28,5 Euro platziert, wodurch sich die Einnahmen auf 2,78 Mrd. Euro summierten. Ursprünglich wollte die RBI nur 2 bis 2,25 Mrd. Euro einnehmen um ihre Kapitalbasis zu stärken.

Gewinne bei Raiffeisen

Normalerweise rechnet man bei einer Kapitalerhöhung mit fallenden Kursen, die heutigen Gewinne sah ein Analyst der Erste Group in Zusammenhang mit der bisherigen Unterkapitalisierung der Raiffeisen. Da die Kapitalaufstockung diese nun beseitigen würden, könnte die Bank auch den Abschlag zur "Peer-Group" reduzieren, hieß es. Derzeit werden die Raiffeisen-Papiere nur mit dem 0,7-fachen des Buchwerts bewertet, nun sieht der Experte Aufwärtspotenzial bis zum Buchwert.

Auch die Analysten der Berenberg Bank reagierten euphorisch und haben ihr Kursziel von bisher 12 Euro auf 29 Euro mehr als verdoppelt, da nun der Kapitalfehlbetrag von 10 Euro je Aktie ausgeglichen sei, wie die Experte in ihrer heutigen Studie schrieben. Auch das Verkaufsvotum wurde zurückgenommen, die jetzige Einschätzung lautet "Hold".

Die Titel des Branchenkollegen Erste Group schlossen um 2,15 Prozent fester bei 28,98 Euro. Die weiteren Schwergewichte zeigten ein gemischtes Bild. Während Andritz um 1,55 Prozent auf 43,55 Euro kletterten, gaben Immofinanz minimal um 0,03 Prozent auf 3,60 Euro nach. voestalpine verloren 0,93 Prozent auf 35,52 Euro und OMV büßten 1,81 Prozent auf 34,17 Euro ein.

Der Gewerbeimmobilienentwickler CA Immobilien Anlagen AG kauft indessen eigene Verbindlichkeiten im Nominale von rund 428 Mio. Euro zurück. Das Unternehmen erwerbe ein entsprechendes Finanzierungsportfolio von der Österreichischen Volksbanken AG, teilte die CA Immo am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Aktien schlossen mit einem Kursplus von 0,51 Prozent bei 13,70 Euro.

Die größten Kursgewinner

1. ÖSTERR. VOLKSBANKEN AG PS    +4,84 Prozent
2. CENTURY CASINOS INC          +3,06 Prozent
3. LINZ TEXTIL HOLDING AG       +2,98 Prozent
4. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG +2,84 Prozent
5. SEMPERIT AG HOLDING          +2,58 Prozent
6. ERSTE GROUP BANK AG          +2,15 Prozent
7. ZUMTOBEL AG                  +1,94 Prozent
8. PORR AG ST                   +1,92 Prozent
9. WOLFORD AG                   +1,88 Prozent
10. ANDRITZ AG                  +1,55 Prozent

Die größten Kursverlierer

1. BENE AG                    -4,26 Prozent
2. BRAIN FORCE HOLDING AG     -2,56 Prozent
3. OTTAKRINGER GETRÄNKE AG ST -2,30 Prozent
4. AMAG AUSTRIA METALL AG     -2,04 Prozent
5. OMV AG                     -1,81 Prozent
6. S IMMO AG                  -1,40 Prozent
7. POLYTEC HOLDING AG         -1,35 Prozent
8. STRABAG SE                 -0,94 Prozent
9. VOESTALPINE AG             -0,93 Prozent
10. TELEKOM AUSTRIA AG        -0,92 Prozent

 (APA, 22.1.2014)