Wien - Der Ölpreis hat am frühen Donnerstagnachmittag etwas höher gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 97,10 Dollar und damit 0,38 Prozent mehr als am Mittwoch. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde dagegen mit 108,14 Dollar gehandelt, das ist ein moderates Minus von 0,12 Prozent.

Belastet wurde der Brent-Ölpreis von schwachen Daten aus China, wo der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Jänner auf 49,6 Punkte und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen ist. Im Dezember lag das Barometer noch bei 50,5 Einheiten. Nach Meinung der Commerzbank-Analysten könnten die Daten eine sinkende Nachfrage nach Rohöl in China zur Folge haben.

Die europäischen Einkaufsmanagerindizes lieferten dagegen keine Impulse für die Ölpreise, obwohl sowohl die Daten für Frankreich als auch für die Eurozone überraschend gut ausgefallen waren. Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich die Aufmerksamkeit der Anleger dann vor allem die Öllagerdaten des US-Energieministeriums richten. Zum ersten Mal seit acht Wochen dürfte es wieder einen Anstieg zu verzeichnen geben, schreiben die Experten der Commerzbank.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.244,25 Dollar und damit etwas höher zum Mittwochnachmittags-Fixing von 1.241,00 Dollar. Auch bei Silber und Platin gab es Kursgewinne zu beobachten.

Ein Streik in Südafrikas Platinminen hat heute die Hälfte der weltweiten Produktion lahmgelegt. "Mit Beginn der heutigen Frühschicht sind rund 70.000 Arbeiter in den Ausstand getreten. Betroffen sind die drei weltgrößten Platinminenproduzenten Anglo American Platinum, Impala Platinum und Lonmin", erklären die Commerzbank-Spezialisten. Nach ihrer Einschätzung könnte sich die Marktlage durch die Streiks merklich anspannen. Die radikale Gewerkschaft AMCU fordert eine Verdoppelung der Löhne für die Arbeiter. Die Arbeitgeber wiesen die Forderungen jedoch als "unbezahlbar und unrealistisch" zurück. (APA, 23.1.2014)