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Rutschende Hänge wie hier an der Felbertauernstraße verursachen regelmäßig Schäden.

Foto: APA/EXPA/ JÜREGEN FEICHTER

Hangrutschungen zählen in Österreich zu den häufigen Naturgefahren und reißen regelmäßig Siedlungen, Straßen und Stromleitungen mit sich. Die Technische Universität Graz und die Landeswarnzentrale Steiermark haben nun ein Frühwarnsystem entwickelt, das mittels Sensoren, die an einem Hang platziert werden, die Bewegungen gefährlicher Hänge verzeichnet.

"Bevor eine Hangrutschung abgeht, finden im Allgemeinen Vorbewegungen statt, die wesentliche Vorzeichen für ein mögliches katastrophales Ereignis sein können. Erst wenn die Schwerkraft siegt, gehen sie ab", schilderte Projektleiter Manfred Wieser vom Institut für Navigation der TU Graz. Es gebe zwar schon ausgeklügelte Kameraüberwachungssysteme, die würden aber mehrere Hunderttausend Euro pro Hang kosten. "Dadurch war es bisher praktisch unmöglich, alle Gefahrenhänge in Österreich zu überwachen", sagt Wieser. Kern des im Projekt "GeoSWN" entwickelten Systems ist es, zum einen exaktere Modelle der geologischen Vorgänge zu erstellen und zum anderen ein dauerhaftes Monitoring gefährdeter Hänge zu gewährleisten.

Getestet wurde das System am Schoberpass im steirischen Edelstauden auf einem Hang, der die Pyhrnautobahn bedrohen könnte. Die Daten über jede kleinste Bewegung im Hang werden an den Server der TU geschickt, wo sie mit eigens entwickelter Software ausgewertet werden und für die präzisere Modellierung geologischer Vorgänge dienen können.

Als Nächstes soll aus dem Projekt, das im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms Kiras des Verkehrsministeriums finanziert wurde, ein marktfähiger Prototyp entstehen. (APA, red, DER STANDARD, 22.1.2014)