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Mexikanische Sicherheitskräfte riegeln Michoacan ab.

Foto: AP/Eduardo Verdugo

Mexiko-Stadt - Eine Woche nach Beginn der Sicherheitsoffensive in der mexikanischen Unruheprovinz Michoacan riegeln Sicherheitskräfte den Bundesstaat im Westen des Landes ab. Damit solle die Bevölkerung in den benachbarten Regionen geschützt werden, teilte Innenminister Miguel Angel Osorio Chong am Montag (Ortszeit) mit.

Mexikos Regierung befürchtet, dass sich Mitglieder des Drogenkartells "Caballeros Templarios" (Tempelritter) wegen des hohen Fahndungsdrucks in benachbarte Bundesstaaten absetzen. Anfang vergangener Woche waren zusätzliche Soldaten und Bundespolizisten nach Michoacan verlegt worden, nachdem es dort zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Bürgerwehren und mutmaßlichen Kartellmitgliedern gekommen war.

Supermärkte überfallen

In der Nacht auf Montag waren in den Bundesstaaten Hidalgo und Mexico fünf Supermärkte überfallen worden, drei von ihnen wurden in Brand gesteckt. Ähnliche Vorfälle im vergangenen Jahr in Michoacan waren den Tempelrittern zugeschrieben worden.

Angesichts der jüngsten Sicherheitsoffensive der Regierung stellten die Selbstverteidigungsgruppen ein baldiges Ende ihrer bewaffneten Einsätze in Aussicht. Zunächst müssten allerdings die mächtigsten Anführer der "Caballeros Templarios" festgenommen werden, sagte der Chef der Bürgerwehr der Ortschaft La Ruana und einer der Wortführer der Bewegung, Hipolito Mora, dem Sender Radio Formula.

Wichtiger Tempelritter-Chef gefasst

Am Sonntag hatten die Sicherheitskräfte bereits einen wichtigen Regionalchef der Tempelritter gefasst. Die einflussreichsten Anführer des Kartells, Servando Gomez Martínez alias "La Tuta" und Enrique Plancarte, befinden sich allerdings weiterhin auf freiem Fuß.

"Ich bin mir sicher, dass sie die anderen auch noch festnehmen werden", sagte Mora im Gespräch mit dem Radiosender MVS. Er begrüße die jüngste Sicherheitsoffensive der Regierung. "Sie leisten eine gute Arbeit."

Fünf Tote

Unterdessen wurden im Osten von Michoacan fünf Menschen getötet. Die Leichen der drei Erwachsenen und zwei Kindern seien mit Schusswunden am Montag in der Ortschaft Susupuato an der Grenze zum Bundesstaat Mexico entdeckt worden, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit. Ob eine Verbindung zu den jüngsten Kämpfen zwischen Selbstverteidigungsgruppen und den Tempelrittern besteht, war zunächst unklar. (APA, 21.1.2014)