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Vanessa Mae fuhr schon Ski, ehe sie die Geige spielte.

Foto: Reuters/Cerny

Zermatt - Die erste Medaille bei Winterspielen winkt Thailand wohl nicht, aber das Königreich stellt nach Auskunft seines Nationalen Olympischen Komitees in Sotschi eine prominente Sportlerin. Vanessa Mae (35), seit Mitte der 1990er eine Stargeigerin, hat sich für den Riesentorlauf (18. Februar) und den Slalom (21. Februar) qualifiziert.

Mae, die über ihren Stiefvater auch britische Staatsbürgerin ist und seit der Trennung ihrer Eltern, einer Chinesin und eines Thais, in London lebt, stand mit vier Jahren erstmals auf Ski. Sie hat seit 2009 einen Zweitwohnsitz in Zermatt. Die sportliche Karriere, für die sie ihre musikalische Laufbahn unterbrochen hat, treibt sie unter dem Namen ihres leiblichen Vaters voran. Der internationale Skiverband (FIS) führt sie also unter Vanessa Vanakorn. Zuletzt sammelte sie die nötigen FIS-Punkte für Olympia in kleinen Rennen in Slowenien.

"Wir haben eine telefonische Bestätigung", sagte Tassanai Mukkawichit, Chef für Außenbeziehungen beim Nationalen Olympischen Komitee Thailands. "Sobald wir den offiziellen Bestätigungsbrief haben, geben wir es bekannt." Auf der FIS-Webseite steht es aber bereits schwarz auf weiß: Vanessa Mae war am Wochenende in Slowenien in vier aufeinanderfolgenden Rennen erfolgreich genug für die Teilnahme in Sotschi. 

Mae hat mit einem Repertoire von Klassik bis Techno weltweit Musik-Preise gewonnen und stand schon mit 24 Jahren auf der Liste der Superreichen. Was sucht sie also nun auf der Olympia-Piste? "Man muss im Leben manchmal Risiken eingehen, sonst macht es keinen Spaß", erklärte sie Vorjahr ihre Sotschi-Ambitionen. Sie sieht Parallelen zwischen dem Geigespielen und dem Skifahren "Technik, Erfahrung und Sensibilität sind der Schlüssel."

Das NOK Thailands ist begeistert, dass Mae nun in Sotschi dabei sein wird. "Jeder kennt Vanessa Mae, wir begrüßen das hundertprozentig", hatte die Reaktion von Tassanai im vergangenen Jahr gelautet, als er von Maes Ambitionen gehört hatte.

In dem tropischen Land gibt es nicht gerade ein Gerangel um die Plätze in der Mannschaft für Winterspiele. Der erste und bisher einzige Vorstoß Thailands in den Olymp der Wintersportnationen begab sich 2002. Da startete der damals 43-jährige Ingenieur Prawat Nagvajara in Salt Lake City im 30-Kilometer-Langlauf. "Er hat keine Medaille gewonnen und sich das Bein gebrochen", erinnerte Tassanai. (sid/APA/red - 20.1. 2014)