Die Vorher-Nachher-Aufnahmen von Oppurtunity.

Foto: NASA

Erste Untersuchungen des Steins deuten auf eine ungewöhnliche Zusammensetzung hin.

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Washington - Der Marsrover Opportunity hat einen Donut-förmigen Stein gefunden. Das klingt vielleicht nicht besonders spannend, ist tatsächlich aber äußerst verblüffend: Der Fund scheint plötzlich auf der Marsoberfläche "aufgetaucht" zu sein. 

Zwei Bilder des Rovers, aufgenommen binnen zwölf Marstagen ("Sols"), zeigen eine exakt gleiche Stelle der Marsoberfläche. Wo zunächst keine Spur war, ist der runde Stein mit einem Loch in der Mitte auf der zweiten Aufnahme plötzlich zu sehen. Woher der Stein kommt, den NASA-Forscher "Pinnacle Island" getauft haben, ist unklar. Auch die genaue Zusammensetzung des Gesteins ist noch nicht geklärt.

Rover-Kick oder Meteoriteneinschlag?

Die Entdeckung machte Opportunity am "Solander Point" am Rand des Kraters Endeavour. "Wir waren alle ziemlich überrascht", sagt Matt Golombek, Forscher am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena. Die Forscher rätseln nun, ob der Stein durch Opportunity selbst an seine Fundstelle gelangte. "Es ist durchaus möglich, dass der Stein durch ein Rad des Rovers wegschleudert wurde", so Golombek.

Dass "Pinnacle Island" von einem nahen Meteoriteneinschlag stammt, sei eher unwahrscheinlich, wenngleich diese Variante wissenschaftlich zweifellos spannender wäre: Die Forscher hätten so erstmals die Möglichkeit, Mars-Kratermaterial zeitnah zu untersuchen. Erste Analysen deuten jedenfalls auf einen interessanten Fund hin: Der Stein enthält doppelt soviel Mangan wie bisher untersuchtes Marsgestein. In einigen Wochen wissen wir mehr. (dare, derStandard.at, 20.1.2014)