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Kronprinzessin Mary von Dänemark im Jänner auf einem Dreitages-Tripp in Myanmar. Wer auch nur kurz Gast in einer fremden Kultur ist, übernimmt vielleicht dennoch ein Stück Verantwortung mehr für eine friedliche Welt, lautet eine These der Autoren.

Foto: AP/Gemunu Amarasinghe

Tourismus ist einer der stärksten Wirtschaftsfaktoren weltweit und wirkt sich in unzähligen Bereichen auf reisende Menschen wie auch auf bereiste Länder aus. Ein bis dato kaum beachteter Aspekt ist die friedensstiftende Rolle des Tourismus, die in einem internationalen Projekt unter dem Namen "Tourismus und Frieden" näher beleuchtet wurde.

Vor zwei Jahren wurde ein Memorandum of Understanding zwischen der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Wirtschaftsministerium unterzeichnet. Die Ergebnisse des Projektes wurden nun im "International Handbook on Tourism and Peace" veröffentlicht und werden am 29. Jänner in Wien präsentiert.

Unterwegs zum globalen Bürger

Die Herausgeber des Buches, Cordula Wohlmuther und Werner Wintersteiner von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, kommen zur Erkenntnis, dass nachhaltiger, verantwortungsbewusster und integrativer Tourismus als Wirtschaftsaktivität unter bestimmten Voraussetzungen eine friedensstiftende Wirkung haben kann.

Während Reisende oft nur kurz einer fremden Kultur ausgesetzt sind, birgt trotzdem jede Reise diesen die Chance, ein Stück mehr ein "globaler Bürger" zu werden, der für eine friedvolle Welt auch Verantwortung übernimmt.

Friedensstiftende und konfliktträchtige Aspekte

Das Werk beinhaltet eine Reihe von Fallstudien aus verschiedenen Weltregionen, darunter die Alpen-Adria-Region, Nepal, Myanmar, Sri Lanka, Rwanda, Kenia, Kolumbien etc. Experten aus Politik, Tourismus und Wissenschaft - darunter der ehemalige Tourismusminister von Nelson Mandela - beleuchten die friedensstiftenden sowie konfliktträchtigen Aspekte des Tourismus.

Zugleich wird der Blick auf den Friedenstourismus gerichtet - eine neue Form des Reisens zu Orten, die eng mit Frieden verbunden sind, sowie auf einen friedenssensiblen Tourismus, der im besten Fall so organisiert werden kann, dass es zu einem besseren Verständnis unter den Menschen kommt. (red, derStandard.at, 20.1.2014)