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Würden Sie Nintendo-Spiele kaufen, wenn Sie dafür keine Nintendo-Konsole erwerben müssten?

Foto: REUTERS/Yuya Shino

Nintendos Konsolengeschäft steckt in der Krise. Wie berichtet, musste der Konzern seine ursprünglichen Jahresprognosen für Wii U- und 3DS-Verkäufe drastisch revidieren. Ein Nachricht, die für Aufregung unter den Anlegern sorgte: Nach Bekanntgabe der schwachen Verkaufszahlen bracht der Aktienkurs zeitweise sogar um 18,5 Prozent ein. Während Firmenchef Satoru Iwata gegenüber Investoren bislang keine Strategieänderung andeutete, werden in der Branche Stimmen laut, die eine Kursänderung bei Nintendos Geschäftsmodell einfordern.

Vertrieb ausweiten

Nach dem bisherigen Modell entwickelt Nintendo ausschließlich Spiele für die hauseigenen Konsolen. Während bei einem Erfolg der Konsole auch der Spielabsatz steigen kann, limitiert eine niedrige Konsolenverbreitung auch möglichen Absatz von Nintendo-Werken - wie es aktuell bei der Wii U der Fall ist. "Wir glauben, dass sie ihr proprietäres Modell überdenken sollen und ihre exklusiven Spiele für andere Plattformen herausbringen sollten, bis sie in der Lage sind, eine neue Konsole zu veröffentlichen", sagt Wedbush-Morgan-Analyst Michael Pachter. Unter "anderen Plattformen" versteht Pachter Sonys und Microsofts Ende 2013 sehr erfolgreich gestarteten Konsolen PlayStation 4 und Xbox One. Allerdings spricht der Finanzexperte nur von einer vorübergehenden Option. "Sobald Nintendo eine neue Konsole auf dem Markt hat, macht es Sinn, den Vertrieb für PS4 und XBO wieder einzustellen und zurück zum proprietären Modell zu kehren."

Spiele für Mobile 

Um der zunehmenden Konkurrenz im Bereich der Spiele-Handhelds durch Smartphones und Tablets Herr zu werden, empfiehlt Pachter Nintendo zumindest eine stellenweise Öffnung des Softwarevertriebs. "Das Handheld-Geschäft läuft nicht schlecht, aber Nintendos Handhelds mussten an Smartphone- und Tablet-Spiele Marktanteile abtreten und der Konzern wird es schwer haben, diese zurückzugewinnen. Wir glauben, Nintendo würde immens davon profitieren, sich dem Mobile-Markt zu öffnen und (ältere) Game Boy Advanced-Spiele für 4,99 bis 9,99 Dollar anzubieten und für eine breitere Zielgruppe zu entwickeln. Aktuelle und weiterhin exklusive Spiele für den 3DS würden dann dazu dienen, die neue, größere Zielgruppe vom Kauf eines 3DS zu überzeugen", so der Analyst. "Es ist schwer das durchzuziehen, aber wir glauben, dass Nintendo die Werke dazu hat." (zw, derStandard.at, 20.1.2014)