Innsbruck/Wörgl - Mit einem Freispruch für die Pächterin hat am Montag der Prozess nach einem Brandanschlag auf eine Tiroler Pizzeria geendet. Die Beweise hätten laut Richter Andreas Mair für einen Schuldspruch nicht ausgereicht. Der Frau war am Landesgericht Innsbruck vorgeworfen worden, drei Männer zu der Tat angestiftet zu haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

"Vor Gericht muss man nicht die Unschuld, sondern die Schuld beweisen", sagte Mair in Richtung der 31-jährigen Angeklagten. Die Frau hatte zuvor angegeben, aus Angst bei der Polizei Falschaussagen gemacht zu haben. "Sie haben die Verdachtslage durch die Deckung Ihres Bekannten selber konstruiert", meinte der Richter. Es gäbe lediglich eine Zeugenaussage von einem derzeit flüchtigen Mann, der die Pächterin belasten würde. "Dieser Zeuge ist aber nicht sehr glaubwürdig", begründete der Richter den Freispruch.

Besitzerin bisher nicht belastet

Die drei Männer wurden bereits im September des vergangenen Jahres zu 18 bzw. 16 Monaten Haft verurteilt. Sie hatten sich schuldig bekannt und gaben an, von einem Bekannten zu der Tat angestiftet worden zu sein. Die 31-jährige Pächterin hatte damals keiner von ihnen belastet.

Zu dem Brandanschlag in der Pizzeria war es in der Nacht auf den 2. Februar 2013 gegen 1.00 Uhr gekommen. Die drei Männer sollen durch eine Seitentür eingebrochen sein und brennbare Flüssigkeit im Lokal und im Keller verschüttet und angezündet haben. Der Brand richtete erheblichen Sachschaden an.

Zunächst waren die Ermittler von einer ethnisch motivierten Tat ausgegangen, da auch in einem neben der Pizzeria gelegenen, türkischen Vereinslokal in derselben Nacht ein Brand gelegt und faschistische Parolen in türkischer Sprache hinterlassen worden waren. Vor Gericht stellte sich allerdings heraus, dass es sich dabei lediglich um ein Ablenkungsmanöver gehandelt hatte. (APA, 20.1.2014)