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Heben Sie hoch das Bein, treten Sie ein!

Foto: APA/AP/Bandic

Sie kam, sah und siegte: Die erst 15-jährige Russin Julia Lipnizkaja gewann in Budapest bei ihren ersten Eiskunstlauf-Europameisterschaften gleich den Titel. Die Italienerin Carolina Kostner, bereits fünffache Europameisterin, musste sich dagegen hinter der Russin Adelina Sotnikowa mit Bronze begnügen.

Nachdem Lipnizkaja die Grand Prix im kanadischen Saint John und Moskau gewonnen hatte sowie beim GP-Finale Zweite geworden war, hatte sie auch in der ungarischen Hauptstadt zu den Favoritinnen gehört. Dennoch war es erstaunlich, wie abgeklärt sie auftrat.

Die Junioren-Weltmeisterin von 2012 zeigte einen nahezu perfekten Auftritt. Zu Beginn sprang sie die Kombination Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop. Danach gelangen ihre fünf weitere Dreifache, wobei sie den Doppel-Axel mit dem Dreifach-Toeloop kombinierte. Als Belohnung erhielt Lipnizkaja 139,75 Punkte, womit sie ihre Kür-Bestleistung um 8,41 Punkte verbesserte.

Fast historisch

Überhaupt schaffte erst eine Läuferin im zweiten Wettkampfteil eine höhere Punktezahl, nämlich die südkoreanische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kim Yu-Na (150,06). Auch mit 209,72 Gesamtpunkten rückte der Teenager in der ewigen Bestenliste hinter Kim (228,56) auf Platz zwei vor.

Auch ihre 17-jährige Landsfrau Sotnikowa übertraf mit 202,36 Zählern erstmals die 200-Punkte-Marke, ein Kunststück, das erst sechs Läuferinnen geschafft haben. Damit zählen die beiden jungen Russinnen im Hinblick auf die Olympischen Heimspiele in Sotschi zum engsten Favoritenkreis.

Kostner konnte mit den beiden jedenfalls nicht mithalten. Die Weltmeisterin von 2012 wäre auch ohne den Sturz beim unterrotierten Dreifach-Toeloop Dritte geworden, sie verpasste ihren sechsten EM-Titel, den dritten in Serie, klar um 18,33 Punkte. Immerhin stand Kostner zum neunten Mal in Serie auf dem EM-Podest. (APA, 17.01.2014)