Juba  - An den Kämpfen im Südsudan sind nach Angaben der Vereinten Nationen auch Kindersoldaten beteiligt. Der UNO lägen Berichte über Massentötungen, außergerichtliche Hinrichtungen, umfassende Zerstörungen, Plünderungen und die "Rekrutierung von Kindersoldaten" vor, sagte der stellvertretende UN-Generalsekretär für Menschenrechte, Ivan Simonovic, am Freitag in Juba.

 

"Eine ganze Menge an Kindern" sei demnach von der sogenannten Weißen Armee rekrutiert worden. Die Miliz der Volksgruppe der Nuer kämpft im Teilstaat Jonglei auf Seiten der Rebellen.

Machtkampf

 

Auch dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF liegen nach eigenen Angaben "glaubwürdige Berichte" über den Einsatz von Kindersoldaten im Südsudan vor.

 

In dem erst Mitte 2011 gegründeten afrikanischen Staat war im Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Kiir warf dem Rebellenchef vor, einen Putsch zu planen, doch der Konflikt speist sich auch aus ethnischen Rivalitäten: Der Präsident gehört zur größten Volksgruppe der Dinka, Machar zur Volksgruppe der Nuer. Gespräche über einen Waffenstillstand in Äthiopien brachten bisher kein Ergebnis.

 

Nach UN-Schätzungen wurden tausende Menschen getötet und mehr als 500.000 weitere in die Flucht getrieben. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) geht davon aus, dass bis Ende Jänner 100.000 Menschen das Land verlassen haben dürften, wie der UNHCR-Sprecher Adrian Edwards am Freitag in Genf sagte. Rund 468.000 weitere Südsudanesen sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht. (APA, 17.1.2014)