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Die Schweizerische Nationalbank ist mittlerweile eine gewichtige Investorin.

Foto: APA/Bally

Bern - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat beschlossen, Aktien von Unternehmen abzustoßen, die ethisch fragwürdige Geschäfte betreiben. Welche Unternehmen konkret davon betroffen sind, bleibt vorerst unklar. Das Direktorium habe sich entschieden, auf Aktien von Unternehmen zu verzichten, "die international geächtete Waffen produzieren, grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen", schrieb die SNB in einer Stellungnahme als Reaktion auf verschiedene Medienberichte vom Freitag. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte den Schritt am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung bekanntgegeben.

Seit die SNB sich 2011 zur Euro-Mindestgrenze bekannt hat, ist sie dank massiver Devisenzukäufe auf dem Aktienmarkt zu einer gewichtigen Investorin geworden. Per Ende September hielt die SNB Anteilsscheine von Unternehmen im Wert von 70 Mrd. Franken (57 Mrd. Euro) - was 16 Prozent des SNB-Portfolios entspricht. Zwar betreibt die Nationalbank keine aktive Auswahl der Aktien, da sie breite Indizes abbildet. Allerdings hält die SNB etwa keine Aktien von mittleren und großen Banken, um allfällige Interessenskonflikte zu vermeiden.

Man habe sich regelmäßig mit der Frage befasst, ob weitere Aktien aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen werden sollten, heißt es weiter. Zur konkreten Umsetzung wollte sich die SNB nicht äußern. Unklar ist zudem, welche Unternehmen von der Regelung betroffen sind. Bei den Waffenproduzenten dürfte sich die SNB nach internationalen Konventionen richten. (APA, 17.1.2014)