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Die Bank of Japan unterstützte den Aufschwung mit einer Geldflut.

Foto: apa/epa/Franck Robichon

 Konjunktur/Wirtschaftswachstum/Japan/Zusammenfassung - Anziehen der Investitionen vor der Mehrwertsteuererhöhung im April - Verbrauchervertrauen trübte sich im Dezember ein

Tokio - Japans Regierung blickt optimistischer auf die Konjunktur. "Die Wirtschaft erholt sich in moderatem Tempo", teilte die Regierung mit. Vor einem Monat war sie noch etwas zurückhaltender. "Wir können mit steigenden Investitionsausgaben rechnen", sagte Wirtschaftsminister Akira Amari zur Begründung.

Die verbesserte Ertragslage der Unternehmen und das Geschäftsklima seien Vorboten dieser Entwicklung. Zudem dürfte der Privatkonsum vor der für April angekündigten Mehrwertsteuererhöhung zunächst zulegen, da ein Vorzieheffekt bei Anschaffungen kostspieliger Güter erwartet wird.

Die Notenbank BoJ (Bank of Japan) hatte den Aufschwung mit einer wahren Geldflut unterstützt, die das Land zugleich aus der Deflationsfalle befreien soll: Nach einer quälend langen Phase des Preisverfalls auf breiter Front soll mit der Geldschwemme binnen zwei Jahren wieder Stabilität einkehren. Die BoJ hat sich dabei eine Inflationsmarke von zwei Prozent zum Ziel gesetzt. Zuletzt lag die Jahresteuerung allerdings nur halb so hoch. Doch die Wirtschaft ist längst wieder angesprungen: Japan ließ im ersten Halbjahr 2013 mit seinen starken Wachstumsraten die anderen Staaten der etablierten Industrieländer (G-7) hinter sich.

Die im April geplante Mehrwertsteuererhöhung dürfte jedoch konjunkturell für einen Dämpfer sorgen. Dazu passt, dass sich das Konsumklima Ende 2013 eingetrübt hat. Der Index für das Verbrauchervertrauen fiel im Dezember von 42,5 auf 41,3 Punkte.

In der von der Regierung erhobenen Umfrage zeigt sich jedoch, dass die Bürger die Deflation für überwunden halten: 90 Prozent der befragten Haushalte rechnen damit, dass die Preise binnen Jahresfrist klettern werden. (APA/Reuters, 17.1.2014)