Belgrad - Unter den Nachfolgestaaten des 1991 aufgelösten Bundesstaates Jugoslawien wird nun eine mögliche neue Kooperationsform besprochen - eine gemeinsame Nutzung von diplomatischen Vertretungen. Zwischen Montenegro und Mazedonien wurde eine entsprechende Vereinbarung bereits im September unterzeichnet.

Montenegro dürfte demnächst Botschaften in der Ukraine, Spanien und in einem skandinavischen Staat in den Räumlichkeiten errichten, die bereits von einem anderen Westbalkanstaat genutzt werden, berichtete die Tageszeitung "Vijesti" am Mittwoch. Begeistert über die gemeinsame Nutzung von diplomatischen Vertretungen zeigte sich der mazedonische Premier Nikola Gruevski. Es gäbe keinen politischen Hintergrund, es handle sich bloß um eine Sparmaßnahme, erläuterte der mazedonische Regierungschef.

Afrika, Asien, Lateinamerika

Serbien sei derzeit mit Skopje, Podgorica, Sarajevo und Ljubljana über die eventuelle gemeinsame Nutzung von diplomatischen Vertretungen in Afrika, Asien und Lateinamerika im Gespräch, hieß es im serbischen Außenministerium. Eine diesbezügliche Vereinbarung würde nach Meinung von Außenminister Ivan Mrkic naheliegen.

Belgrad will heuer Botschaften in Saudi-Arabien, Katar und Ghana eröffnen. Diplomatische Vertretungen sind auch in mehreren südamerikanischen Staaten geplant. Seit der Auflösung des gemeinsamen Staates Serbien und Montenegro im Jahre 2006 werden von serbischen Diplomaten die Interessen Montenegros und seiner Bürger in etwa 40 Staaten vertreten, in denen das Nachbarland keine diplomatische Vertretung hat. (APA, 17.1.2014)