Auch die USA hatten die Anschläge am Dienstag scharf verurteilt und betont, die Nahost-Friedensbemühungen würden dadurch nicht unterbrochen. Sprecher der radikalen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad erklärten am Mittwoch, die Autonomiebehörde werde die Forderungen Israels nach Zerschlagung dieser Organisationen "niemals erfüllen".
Nahost
Diplomatie geht trotz Selbstmordanschlägen weiter
Sharon soll mit Abbas nächste Woche zusammen treffen
Jerusalem - Ungeachtet der Selbstmordanschläge vom
Dienstag wollen Israelis und die Palästinenser ihre diplomatischen
Bemühungen um die Umsetzung des Nahost-Friedensplans fortsetzen. Der
israelische Ministerpräsident Sharon und sein palästinensischer
Amtskollege Abbas haben für die kommende Woche ein neues Treffen
vereinbart. Bereits zuvor werden Israels Verteidigungsminister Shaul
Mofaz und der palästinensische Sicherheitschef Mohammed Dahlan zu
Beratungen zusammentreffen, hieß es von palästinensischer Seite. Angesichts der ersten Selbstmordanschläge seit Ausrufung der
Waffenruhe traf Scaron am Mittwoch zu dringenden
Sicherheitsberatungen mit Mofaz und ranghohen Militärs zusammen. Die
israelische Regierung ließ durchblicken, dass sie wegen der beiden
Anschläge keine militärischen Aktionen gegen die Palästinenser plane.
Die Anschläge erfolgten offenbar als Vergeltungsaktion der militanten
Palästinenser für eine israelische Kommandoaktion am Freitag, bei der
zwei Hamas-Aktivisten und zwei unbeteiligte Palästinenser sowie ein
israelischer Soldat getötet wurden.
Entschlossenheit
Der US-Nahostvermittler William Burns sagte nach einem Treffen mit
Abbas in Jordanien, US-Präsident George W. Bush sei weiterhin fest
entschlossen, den internationalen Friedensplan für Nahost umzusetzen.
"Niemand macht sich Illusionen", sagte Burns. "Dies ist ein sehr
schwieriger Prozess." Beide Seiten hätten Verpflichtungen zu
erfüllen, um im Interesse ihrer Völker Fortschritte zu erzielen.
Abbas machte israelische "Provokationen der Palästinenser" für die
jüngsten Gewalttaten verantwortlich. Er bekräftigte jedoch seine
Entschlossenheit, die Extremistengruppen zu einem Festhalten an der
Waffenruhe zu bewegen. (APA/dpa)