Wien - Erstmals nach 5 Jahren ist im Vorjahr der Umsatz des österreichischen Schuhhandels wieder zurückgegangen. Wie aus einer aktuellen Branchenanalyse von RegioPlan Consulting hervorgeht, gingen die Umsätze mit Schuhen sowie Zubehör (Bänder, Pflegeprodukte) 2002 um 2,4 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro zurück. 2001 war laut RegioPlan noch ein Plus von 3,6 Prozent erzielt worden. Angesichts der schwachen Konjunktur wird heuer mit einem Minus von bis zu 3 Prozent und auch 2004 mit keiner Erholung gerechnet.

Laut RegioPlan sind im Schuhhandel - so wie in allen anderen Handelssparten - in erster Linie altmodische Geschäfte an schlechten Standorten unter Druck. Obwohl die Verkaufsfläche 2002 um 3,3 Prozent auf 408.000 m2 stieg, ging die Zahl der Standorte von 1.850 auf 1.792 zurück, gleichzeitig wuchsen die durchschnittlichen Filialgrößen. Die Quadratmeterumsätze der Branchen sanken zuletzt von 2.662 auf 2.637 Euro.

Zusätzlicher Druck entsteht auf den Schuhhandel durch die "Ausflüge" anderer Vertriebsschienen, wie Sportartikelhandel, aber auch Modeketten wie Zara, Mango oder Esprit, in den Schuhverkauf. Damit sinkt der Umsatz des Fachhandels noch stärker als der schrumpfende Gesamtmarkt. Erste Schuhhändler reagieren nun mit kleinen Textilangeboten in den Filialen.

Der durchschnittliche österreichische Haushalt gibt laut RegioPlan im Jahr 425 Euro für Schuhe (Kinder-, Damen- und Herrenschuhe) aus. Die größten Schuhhandelsketten des Landes sind die Grazer Leder & Schuh AG (Humanic, Jello, Dominici, TopSchuh, shoe4you, Corti), vor der - kurz vor der Übernahme durch die Hausbank Bawag stehenden - ebenfalls steirischen Stiefekönig/Delka-Gruppe und der Ring Schuh-Einkaufsgemeinschaft. (APA)