Wien - Die Informationsschwelle in den Überwachungsgebieten 1 (Wien, Niederösterreich, nördliches und mittleres Burgenland) und 2 (Süd- und Oststeiermark sowie südliches Burgenland) bleibt vorerst aufrecht, da weitere Überschreitungen der Grenzwerte nicht ausgeschlossen werden können. Genauso gestaltet sich die Situation im Bundesland Salzburg.

Informationsschwelle beibehalten

Nachdem am Dienstag die gemessenen Einstundenmittelwerte an mehreren Maßstellen in Ostösterreich den Konzentrationswert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten hatten, wurde die Informationsschwelle beibehalten. Weitere erhöhte Ozonkonzentrationen könnten auf Grund der meteorologischen Situation nicht ausgeschlossen werden.

Ozonwerte in Tirol wieder unter der Alarmschwelle

Die Ozonwerte dürften am (heutigen) Mittwoch in Tirol vorerst unter der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bleiben, teilte Dieter Stöhr von der Landesforstdirektion der APA mit. Eine Luftströmung habe von Nordwesten nach Westen gewechselt. Dadurch kämen die Belastungen aus dem süddeutschen Raum nicht mehr nach Tirol.

Auf den Bergen seien die Werte bereits auf rund 140 Mikrogramm gesunken. In den Tallagen liege die Belastung derzeit zwischen 160 und 180 Mikrogramm. Stöhr hielt einen Anstieg auf rund 220 Mikrogramm noch für möglich. Eine Überschreitung der Alarmschwelle werde jedoch immer unwahrscheinlicher. Auch am Donnerstag sei nicht mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Für Freitag prognostizierten die Meteorologen einen eher regnerischen Tag. Da werde sich die Situation wieder entspannen. Im Vorarlberger Rheintal über 230 Mikrogramm

Im Vorarlberger Rheintal wurden vom Dienstag bis heute, Mittwoch, früh deutlich erhöhte Einstundenmittelwerte bei der Ozon- und Stickstoffdioxidbelastung gemessen. An der Messstelle Lustenau wurden mit 233 Mikrogramm pro Kubikmeter, im Raum Bludenz 204 und in mittleren Höhenlagen (Sulzberg) 209 Mikrogramm als neue Höchstwerte registriert, teilte das Umweltinstitut des Landes mit. Der angekündigte Wetterumschwung könnte vor dem Wochenende eine Entspannung bringen.

Die Verkehrs- und Umweltinitiative "Transform" und die Oppositionsparteien SPÖ und Grüne forderten als Konsequenz der hohen Ozonbelastung im Ländle dringende Gegenmaßnahmen. Das Land sollte schon vor der gesetzlichen Alarmstufe bei 240 Mikrogramm das Umsteigen auf öffentlichen Verkehrsmittel etwa durch Gratisfahrten oder einen günstigen Sommertarif unterstützen, forderte beispielsweise "Transform"-Sprecher Andreas Postner. Umweltlandesrat Erich Schwärzler (V) will noch abwarten und appellierte an die Bevölkerung, Motorfahrzeuge sparsam zu benutzen und auf Arbeiten mit organischen Lösungsmitteln zu verzichten.

Empfehlungen

Empfehlungen zu freiwilligen Verhaltensweisen: "Ozonkonzentrationen über der Informationsschwelle können bei einzelnen, besonders empfindlichen Personen und erhöhte körperlicher Belastung geringfügige Beeinträchtigungen hervorrufen. Der normale Aufenthalt im Freien, wie z.B. Spaziergang, Baden oder Picknick, ist auch für empfindliche Personen unbedenklich. Der weitere Verlauf der Ozonkonzentration im Aufenthaltsbereich sollte aber aufmerksam beobachtet werden. Weitere individuelle Schutzmaßnahmen sind erst bei Überschreiten der Alarmschwelle erforderlich"

Auto nur jeden zweiten Tag verwenden

Die Wiener Grüne rufen angesichts der erhöhten Belastung durch bodennahes Ozon dazu auf, das Auto nur an jedem zweiten Tag zu benützen. Als Anstoß dafür präsentierte Umweltsprecher Rüdiger Maresch am Mittwoch spezielle Aufkleber. Pkw-Lenker können sich damit unter dem Motto "I bin dabei - und fahr mein Auto nur geraden (bzw. ungeraden) Tagen" zum freiwilligen Teilverzicht bekennen.

Maresch sprach sich für eine Einschränkung des Individualverkehrs als Hauptverursacher der Ozonbelastung und gegen die beiden "Lobauautobahnen" (Verlängerung der Donauuferautobahn und Nordostumfahrung) aus. Außerdem sollten strategische Überlegungen angestellt werden, wie verkehrsvermeidende Maßnahmen wie die Citymaut nach Londoner Vorbild umgesetzt werden könnten, so Maresch. Daneben forderte er unter anderem die rasche Einführung einer wirksamen LKW-Maut und Freifahrt bei den Wiener Linien bei Erreichen des Ozon-Alarms. (APA)