In der Demokratischen Republik Kongo, wo den Angaben nach derzeit bis zu 30.000 Kindersoldaten kämpfen, komme es regelmäßig zu Mobilisierungskampagnen, sagte Schlagintweit weiter. Besonders Waisenkinder, deren Eltern selbst bei ethnischen Auseinandersetzungen ums Leben gekommen seien, würden von den Milizen angeheuert. Viele von ihnen seien jünger als zehn Jahre. Oft würden ihnen Drogen verabreicht, um sie gefügig zu machen.
"Die Kinder werden als Kämpfer, aber auch als Träger, Köche und Diener missbraucht. Mädchen werden zusätzlich sexuell ausgebeutet", sagte Gianfranco Rotigliano, Leiter von UNICEF in Kongo. Um die Kinder gänzlich an die Truppe zu fesseln, zwängen manche Milizenchefs sie sogar dazu, Mitglieder der eigenen Familie umzubringen. Zwang und Gewalt seien jedoch nicht immer notwendig: Vor allem verarmte Kinder melden sich nach Angaben von UNICEF immer wieder freiwillig zum Kampf. Ihnen reiche die Aussicht auf eine regelmäßige Mahlzeit, um sich den Truppen anzuschließen.